„DER AUFTRAGSLOVER“ von Pascal Chaumeil (Fr 2009; 105 Minuten; Start D: 06.01.2011); ist also keine Hollywood-Komödie, wie man bei dem deutschen Titel vermuten könnte, sondern eine französische. Originaltitel: „L´ arnacoeur“. Die in Frankreich „nahezu“ 4 Millionen Kinobesucher verzeichnete (Presseheft). Und beweist, dass sich auch die Franzosen mit „romantischen Komödien“ mitunter ziemlich schwer tun. Denn der hierzulande unbekannte Regisseur kann zwar mit einer durchaus originellen Geschichte aufwarten, lässt sie aber schnell im Beliebigkeits-Nirvana verpuffen. Der Typ heißt Alex (ROMAIN DURIS). Hat einen „feinen“ Job. Als „professioneller Herzensbrecher“. Immer, wenn irgendwo „was Zwischenmenschliches“ entweder erst gar nicht eintreten oder grundsätzlich kaputt gehen soll, wird er eingekauft. Sein Auftrag: Mädels die Augen öffnen. Mit dem Ziel: Dass DIE sich von ihrem Partner schnellst möglichst trennen. Seine Auftraggeber: Deren Familie oder Freunde. Die nicht wollen, dass SIE mit DEM eine Verbindung eingeht. Seine Methode: Pure Verführung. Mit baldiger Auslaufzeit. Nach dem ersten Kuss ist seine Mission mit seinem Klein-Team, bestehend aus Schwester und Schwager, sofort beendet. Erledigt. Der Erfolgsscheck und weg. Zur nächsten Beute. DIE heißt Juliette (VANESSA PARADIS; die Lebensgefährtin von Johnny Depp, DIE mit der „niedlichen“ Zahnlücke). Ist Tochter eines reichen Blumengroßhändlers. Der es auf keinen Fall zulassen will, dass seine Tochter diesen gutaussehenden schwerreichen britischen Schnösel Jonathan (Andrew Lincoln) ehelicht. Er habe seine Gründe, äußert sich Papa geheimnisvoll unklar. Und winkt mit einem 50.000,-EURO-Honorar. Was Alex in „Betriebstemperatur“ bringt. Das Problem allerdings: Er hat nur eine Woche Zeit. Und: Juliette ist in ihren Jonathan tatsächlich und RICHTIG verliebt. Was eigentlich den „Geschäftsprinzipien“ des kleinen Privatunternehmens von Alex widerspricht. Etwas widerwillig macht sich Alex an die Arbeit. Und begeht dabei einen „schlimmen“ Berufsfehler: Er verliebt sich in sein „Opfer“. Das „romantische Verwechslungsspiel“ kann beginnen. Mit Foppereien, Maskeraden und viel buntem Tam-Tam. Kommt aber nie RICHTIG in Schwung. Mangels wirklich witziger Motive, wegen der Vorhersehbarkeit der Geschehnisse, und weil es überhaupt ziemlich wurscht bleibt, was wie wo wann. Und überhaupt. Man kann über Triebe- und Hiebe-Gags nur dürftig schmunzeln, während die bond-ähnlichen Abhöreskapaden und Verfolgungsjagden lau ablaufen. Dieser Unterhaltungs-Cocktail besitzt viel zu wenig Pfeffer, ist auch zu geschwätzig in seiner harmlosen Komik und sorgt nur in der mannstollen Juliette-Freundin Sophie (HÉLÉNA NOGUERRA) für einigen Körper-Dampf. Auch, weil Vanessa Paradis ziemlich lustlos mitwirkt. Da kann sich Frankreichs Superstar, der 36jährige Romain Duris (zuletzt „Ein Engel im Winter“/DVD), noch so abstrampeln, die Chemie zwischen den Beiden wirkt konstruiert. Aufgesetzt. Verunglückt. Beliebig. Ohne Esprit. „Der Auftragslover“ ist ein französischer Jux, der nie in Fahrt kommt, sondern auf Sparflammen-Quatsch-Niveau angesetzt ist (= 2 PÖNIs). |
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