APOCALYPTO

PÖNIs: NULL (0/5)

„APOCALYPTO“ von Mel Gibson (B + R; USA 2006; K: Dean Semler; M: James Horner; 139 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.12.2006); der sowohl als populärer Schauspieler („Mad Max 1-3“; „Lethal Weapon 1-4“) wie auch als umstrittener Regisseur (95er „Oscar“ für „Braveheart“; „Die Passion Christi“/2004) in den Schlagzeilen ist. Der gewaltverherrlichende, antisemitische Jesus-Film war weltweit mit über 600 Millionen Dollar Einnahmen einer der erfolgreichsten Kinofilme überhaupt und sorgt(e) dafür, dass Gibson nun praktisch machen kann, was er will. Ende Juli diesen Jahres hörte man dann von negativen privaten Ausfällen: „Es ging um das Ende seiner privaten Trockenperiode“ („Spiegel“ in dieser Woche), als er mit 1,2 Promille Alkohol im Blut über den Highway in Malibu/Los Angeles raste, von der Polizei schließlich gestoppt wurde und daraufhin ausflippte. Eine Beamtin beleidigte („Zuckertitte“), sein eigenes Leben verfluchte („My life is fucked“) und behauptete, dass „die verdammten Juden“ verantwortlich seien „für alle Kriege in der Welt“. Wieder ernüchtert, und nachdem die Agenturen dies weltweit verbreiteten, entschuldigte er sich und schob alles auf seinen „Dämon Alkohol“.

Wurde bereits in seinem Jesus-Film nur in antiken Originalsprachen gesprochen, so wird hier ausschließlich im – mit Untertiteln versehenen – Maya-Dialekt YUCATEC kommuniziert. Denn der Handlungszeitpunkt ist das Jahr 1517. Eine friedlich im Dschungel lebende Familien-Gruppe von Jägern wird von einer Horde Nachbar-Kriegern überfallen, gefoltert, verschleppt. In einer fernen Tempelstadt sollen sie dem Sonnengott geopfert werden. Einem der Sklaven gelingt schließlich die Flucht zurück in den Wald. Dort kann er Rache nehmen.

„AOCALYPTO“ ist ein im mexikanischen Dschungel für (geschätzte) 80 Millionen Dollar hergestellter Action-Schocker mit SEHR viel EKEL-Geschmack/-Gefühl: Co-Autor und Regisseur Gibson, Vater von 7 Kindern und „Mitglied einer reaktionären katholischen Sekte“ („Spiegel“), weidet sich einmal mehr an fast ununterbrochener Detailbeschreibung von GEWALT-Motiven, Blut-Szenen, perversen, sadistischen Unappetitlichkeiten. Es wird gemeuchelt, dass es keine wahre Freude ist; es wird gehauen, zermantscht, zerstochen, zertrampelt, geprügelt, gemeuchelt. Mit der „ganz nahen/ganz verzückten“ Kamera darf zugeschaut werden, wenn aus Tieren oder Menschen das Herz und andere Innereien herausgerissen wird; dauergenüßlich-lustvoll werden Angst, Schrecken, Blut-Orgien zelebriert, wird Gewalt im Übermaß verbreitet.

Dazu Mel Gibson im Presseheft: „Ich glaube, Menschen möchten großartige Geschichten sehen, die sie emotional und geistig weiterbringen“. Weiterhin wird in der Presseankündigung vom „Eintauchen in die mystische Welt der Maya“ geschwafelt sowie von einer der „geheimnisumwobenen Zivilisationen der Menschheit“. Dabei hat „Apocalypto“ so gut wie gar nichts mit Kultur oder Kulturen zu tun, sondern ist die ellenlange Dauer-Lust an gemeiner, sadistischer Beschreibung/Vorführung von sinnloser Gewalt. Mit knapp wie eklig kostümierten „Maya“-Statisten, die mit ihren schwarzen Metall-„Popeln“ an der Nase eher schlechten Zombie-Figuren gleichen: Was dann wiederum mehr mit „schleichendem Rassismus“ als mit kulturellem Wahrheitsgebot zu tun hat.

Der neue Mel-Gibson-Film ist eine grauenvoll-bestialisch-perverse-widerlich-widerwärtige/hässliche Show und wurde von der hiesigen Filmkontrolle für Jugendliche ab 12 Jahren freigegeben!!! Also: D e r Gewalt-Film („das Kino-Video-Spiel…“) zur aktuellen Gegenwart in Schule und Alltag, prima… (= keine Bewertung für den Dreck/0 PÖNIs).

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