Alle Nacktheit wird bestraft Kritik

ALLE NACKTHEIT WIRD BESTRAFT“ von Arnaldo Jabor (B+R; Brasilien 1973; 102 Minuten; Start D: 06.1973; Wiederaufführung: 1989).

Lauter greller und vielleicht auch kräftiger ist der Film „Alle Nacktheit wird bestraft“, der zwischen Drama und Komödie heillos überzogener Karikatur und übler Realität angesiedelt ist. Herculano lebte mit Sohn und Frau in gutbürgerlichen Verhältnissen. Nun ist seine Frau tot und die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Moral und Religion sind für ihn abstrakte Heiligtümer. Als sein Bruder ihn betrunken macht und die Fotografie einer Prostituierten zusteckt ist Herculano verloren. Und unsterblich verliebt.
Nun geschieht alles ganz schnelle So schnell, dass es unsinnig wäre die Begebenheiten zu schildern, die dazu führen, dass die Familie auf den Hund kommt.

„Alle Nacktheit wird bestraft“ ist eine Sozialsatire, die sich nicht um die Ergebnisse schert, sondern fragt: Wie konnte es passieren‘?
Gleich einem Krimi verfolgt der Zuschauer das Verwirrspiel der beiden vorzüglichen Hauptdarsteller Paulo Porto und Darlene Gloria und ist am Ende völlig erschlagen.
Zudem ist „Alle Nacktheit wird bestraft“ endlich mal wieder ein Film über Liebe und Sex, den es Spaß macht anzugucken,
Ohne Schnörkel, ganz freizügig und direkt.

„Alle Nacktheit wird bestraft“ ist ein ungemein starker und komischer Film, der obwohl 1972 gedreht, nichts von seiner Aktualität und Schlagkraft eingebüßt hat (= 4 PÖNIs).

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