A History of Violence Kritik

A HISTORY OF VIOLENCE“ von David Cronenberg (USA/D 2005; 96 min; Start D: 13.10.2005); einem heute 62jährigen kanadischen Drehbuch-Autor und Regisseur, der mit bizarren Horror- und Fantasy- Filmen wie „Videodrome“ (1982),“Die Fliege“ (1985), „Crash“ (1995) und zuletzt „Spider“ (2002) nie das Massenpublikum suchte/bediente, sondern in den cineastischen Zirkeln der Off-/Arthouse-Kinos Zuspruch und „Kult“- Bewunderer fand. Cronenberg, der einst in Toronto Naturwissenschaften studierte, ist vor allem an der Körperlichkeit des Menschen und an deren Trieb- und Seelenleben interessiert.

Hier erzählt er von einer Bilderbuchfamilie aus dem Mittleren Westen der USA. Doch als der stets ruhig und besonnen wirkende, sympathische Daddy Tom in seinem Cafe eines Tages in Notwehr zwei Räuber tötet, ändert sich alles. Von den Medien zum Nationalhelden erkoren, schält sich eine ganz andere Vergangenheit und Identität aus dem scheinbar immer-braven Menschen heraus. Während sich die familiäre Bedrohung von Toms Familie auch immer mehr als Gefahr für den ganzen (kleinen) Ort auswirkt. Das Misstrauen schleicht sich langsam ein in diese friedliche Region.

Drastischer Gewalt-Thriller, der auf einem Comic-Roman von John Wagner und Vince Locke basiert; mit vorhersehbarem Plot, aber ästhetisch wie stilistisch geschickt in der Entwicklung von (gesellschafts-)politischen Zusammenhängen zwischen Sicherheit/Bedrohung/Gewalt. Und der hier schlimmen Erkenntnis: Gewalt ist tatsächlich ein Mittel zur Konfliktlösung und zum eigenen Schutz. Hervorragende Akteure wie Viggo Mortensen („Der Herr der Ringe“), Maria Bello („Das geheime Fenster“/neben Johnny Depp), William Hurt und Ed Harris halten die Neugier an diesem Nichts-für-schwache-Nerven-Stoff und -Film aufrecht (= 3 PÖNIs).

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