„ACROSS THE UNIVERSE“ von Julie Taymor (USA 2007; 133 Minuten, Start D: 22.11.2007); die durch ihren Film „Frida“ (2002/Biographie der mexikanischen Malerin Frida Kahlo/mit Salma Hayek) auch hierzulande bekannt/geschätzt ist. „Across The Universe“ ist ein SONG DER BEATLES. DER ist auf ihrem 12. und letzten Studio-Album „LET IT BE“ (1970) als 6. Song drauf. Text + Komposition stammen von John Lennon, obwohl der Song – wie zu Beatles-Zeiten üblich – „Lennon & McCartney“ zugeschrieben wurde. Lennon schrieb dieses Lied über den kreativen und erleuchtenden Prozeß des (auch generellen) Song-Schreibens etwa Ende 1967, als sich die Beatles mit Transzendentaler Meditation und fernöstlichen Religionen auseinandersetzten. Lennon wollte ursprünglich den Song bereits 1968 als Single veröffentlichen, stattdessen setzte sich aber McCartneys „gefälligeres Lied“ „Lady Madonna“ durch. Lennon bezeichnete aber auch „Across The Universe“ als eine seiner besten Kompositionen für die Beatles. Eine Cover-Version des Songs befindet sich auf dem 1975 veröffentlichten Album „Young Americans“ von David Bowie. Sie entstand in einer gemeinsamen Session mit John Lennon in New York.
Der Film „Across The Universe“ begibt sich nun auf die Spuren der Beatles-Songs. Weil es kein passenderes Wort gibt, muß man den Film als MUSICAL bezeichnen, ohne daß es sich dabei „eigentlich“ „wirklich“ um ein Musical herkömmlicher Art handelt. Es ist ETWAS GANZ SPEZIELLES/BESONDERES/AUßERGEWÖHNLICHES/GROßARTIGES: 33 Beatles-Songs begleiten einen Trip in die Seele der Beatles/ihrer Lieder/ihres Ausdrucks. Justin Chang schreibt in der „Variety“ vom 11. September 2007, alles was man braucht, um DAS HIER ZU GENIEßEN, ist die Liebe zu den Beatles und zu den „psychodelischen visuellen Effekten der 60er Jahre“. Der Film sei „kühn“ wie „eigentümlich“ und mit einer solchen Überzeugung gespielt, daß man ihm nicht mit Mißfallen begegnen könne. Der Beatles-Film ohne die Beatles nimmt die Love-Story zwischen dem Liverpooler Hafenarbeiter Jude und der aus „gutem Bürger-Haus“ stammenden Amerikanerin Lucy zum Anlaß, die Songs – produziert von T-Bone Burnett – zu einem zeitgeschichtlichen Bild jener Jahre sich entwickeln zu lassen: Zwischen Vietnam-Krieg, Rassenunruhen und Studentenproteste.
DIE SONGS also ERZÄHLEN/BESTIMMEN hier DIE GESCHICHTE und sind eben NICHT, wie sonst gewöhnlich, „nur“ dazu da, um eine Geschichte zu untermalen/zu begleiten. Dabei werden die Beatles-Songs nicht einfach „nur so“ nachgesungen, ganz im Gegenteil: Diese bekommen gerade durch DIESE INTERPRETATIONEN-hier neue Aussagen/neu antörnenden Charme. In den Hauptrollen überzeugen EVAN RACHEL WOOD (gerade noch in „King Of California“ neben Michael Douglas) als Lucy und Debütant JIM STURGESS als singende/swingende Romeo-und-Julia der 60er. Geradezu sensationell sind die Cameo-Auftritte von Größen wie BONO, JOE COCKER (= singt in gleich 3 Verkleidungen als Penner/Pimp + Hippie unvergleichlich „Come Together“), SALMA HAYEK und EDDIE IZZARD. Die augenzwinkernden Anspielungen an Pop-Heroen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Neal Cassidy sind köstlich. „ACROSS THE UNIVERSE“ wurde in Liverpool, in New York City, in Yonkers (New York), in Princeton (New Jersey) und im kanadischen Winnipeg gedreht. Zu den Produktionskosten gehören 10 Millionen Dollar für die Verwertungsrechte der Beatles-Songs. Die Benutzung der Originalaufnahmen allerdings wurde NICHT genehmigt. Ein großartiger, prächtiger, phantasievoller und im „richtigen Sound-Kino“ auch grandioser Film; visuell wie musikalisch-klangvoll einfach nur WUNDERBAR-IRRE…(= 5 Pönis).