ABSURDISTAN

„ABSURDISTAN“ von Veit Helmer (Co-B + R; D 2007; Co-B: Zaza Buadze; Gordan Mihic; Servet Golbol; 88 Minuten; K: Giorgie Beridze; M: Shigeru Umebayashi; deutscher Kino-Start: 20.03.2008); Veit Helmer: Hannoveraner vom Jahrgang ´68; bisher mit seinen cineastischen Spielereien/Eigenkauzigkeiten wie „Tuvalu“ (1998) oder „Tor zum Himmel“ (2003) angenehm aufgefallen. Auch hier ist er in seinem Element. Mit wenig Budget, dafür aber viel unbekümmerter Draufgängerschaft sowie Darstellern aus 16 Ländern, drehte er fernab in Lahic, in einem Berg-Dorf im Nordwesten von Aserbaidschan, eine Lysistrata-Geschichte um Frauen, die die Beischlaf-Verweigerung provozieren, weil ihre Männer nicht daran denken, die maroden Wasserrohre in der Gegend zu reparieren.

Also… Was mit einem „Tagesspiegel“-Artikel am 14.08.2001 begann, dort wurde über den Sex-Boykott der Frauen in einem südtürkischen Dorf aus denselben Gründen berichtet, geriet schließlich zu einer exotischen Slapstick-Burleske mit Stummfilm-Charme. Es gibt kaum Dialoge, dafür umso mehr Mimik und Gestik sowie die verbale Off-Vermittlung. Das ist – auch darstellerisch – gewöhnungsbedürftig wie bilder-ungewöhnlich wie reizvoll-laienhaft, sanft-charmant wie kauzig-märchenhaft.

Magische wie absurde Poesie-Posse, mit überdrehtem Witz und viel exotischem Außenseiter-Reiz. Von den Mitwirkenden ist MAXIMILIAN MAUFF (gerade in „Die Welle“) bekannt (= 3 1/2 PÖNIs).

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