„300“ von Zack Snyder (Co-B+R; USA 2006; 117 Minuten; Start D: 05.04.2007); einem jungen Regie-Spund aus Hollywood, der vorher in der Werbung und im Musik-Video-Bereich tätig war und dessen Debütfilm 2004 das Remake des George A. Romero-Zombie-Klassikers „Dawn Of The Dead“ war (auch: „Die Nacht der Zombies“). Sein 2. Kinofilm basiert auf einem 5bändigen Comic von FRANK MILLER („Sin City“) aus dem Jahr 1998 und lehnt sich lose an eine antike Schlacht anno 480 v.Chr.: Sparta (=Griechen) gegen Persien/300 Spartaner gegen eine riesige Übermacht von Perser. Ergebnis: Ein Dauer-Gemetzel; eine Gewalt-/Blut-/Kriegs-Orgie, zu denen die Beats kräftig dröhnen/röhren. Ein Schwerter- und Muskel-Spektakel. Halbnackte geölte Muskelmänner lassen sich brüllend-genüsslich massakrieren; zeitlupenverstärkt, effektvoll-getrickst, ästhetisch-visualisiert; eine Bilderbuch-Choreographie des Terrors: Körper- und Gliedmaßen werden abgehackt; Feinde aufgespießt, das Blut spritzt ununterbrochen, Leichenberge zuhauf; ein Ballett der permanenten Aggression („…irgendwo zwischen Kriegsdrama, Ballett und Schwulenporno“/“DER SPIEGEL“ in dieser Woche). Motto: Töten im Namen der Freiheit!??! In Ehren zu sterben, ist durchaus erstrebenswert. Der Mensch als will fähiges, mutiertes Kampf-Monster. „300“ ist ein ekelerregendes Gewalt-Spektakel; erzählt fragwürdig-lustvoll + immerfort vom „gerechten Krieg“; spielt thematisch mit „guten + bösen Rassen“; handelt von „lebensunwertem Leben“, prahlt mit Muskeldominanz und Körperkult. Ist ein übler, faschistoid-naher PROPAGANDAFILM: FÜR Krieg; mit lärmenden Durchhalteparolen; sich dabei „entschuldigend“ wie naiv als COMIC-Verfilmung erklärend; sieht sich an wie der NAZI-Durchhaltefilm „Kolberg“ (von 1943/45), wo sich Kolberger Bürger mit viel Pathos und „Vaterlandsliebe“ einer Übermacht von Napoleons Truppen entgegenstemmen. Naiv, schmutzig, widerlich, gefährlich in Show und Ideologie. Und: Gerne-genüsslich „die im Osten“ als d i e Bösewichter malend und interpretationsmöglich auf den „gerechten Irak-Krieg“ zielend. Parallelen zur aktuellen Debatte über den Konflikt zwischen dem christlichen Westen und dem muslimischem Orient liegen jedenfalls auf der kontroversen Hand: George W. Bush wird diesen Film sicherlich nicht ungern betrachtet haben (= 1 PÖNI). |
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