FLUCH DER KARIBIK 2 – PIRATES OF THE CARIBBEAN

„FLUCH DER KARIBIK 2 – PIRATES OF THE CARIBBEAN“ von Gore Verbinski (USA 2006; B: Ted Elliott, Terry Rossio; K: Dariusz Wolski; M: Hans Zimmer; 151 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.07.2006); der sich zunächst mit überdurchschnittlichen Genre-Filmen wie “Mäusejagd“ (1997), “The Mexican“ (2001/mit Julia Roberts und Brad Pitt) und “The Ring“ (2002) hervortat, bevor er vor 3 Jahren mit d e m 140 Millionen Dollar-Knaller in die Filmgeschichte einging und das eigentlich bis dato “totgesagte“ Piratenfilm-Genre frank-fröhlich-frei-neu aufputzte/wiederbelebte: “Pirates Of The Caribbean: The Curse Of The Black Pearl“ (weltweite Einnahmen: mehr als 600 Millionen Dollar). Knapp 6 Millionen Zuschauer wollten alleine hierzulande “Fluch der Karibik“ sehen. Der bis dahin eher mit „sensiblen“ (“europäischen“) Rollen aufwartende Hollywood-Hero JOHNNY DEPP (“Edward mit den Scherenhänden“, “Donnie Brasco“, “Arizona Dream“, “Ed Wood“, “Dead Man“; “Chocolat“) tauchte plötzlich als “Spaß-Bär“-Captain Jack Sparrow auf. Als komischer Pirat, “zusammengesetzt“ aus Typen wie: überkandidelte Cartoon-Figur/eitler Popstar-Pfau/bekiffter Hippie/“Charley‘s Tante auf dem Schiff“; sprich: ulkige Piraten-Tunte.

Der lässige Gang, die hippen Bewegungen, die abgefahrenen Klamotten, die freche, coole Schnauze = Jack-Johnny als einzige Dauer-Parodie auf alles, was dem Kino-Helden heilig war/ist. “Politisch“ völlig inkorrekt/gegen jeden (“guten“) Geschmack. Wie überhaupt die gesamte Chose SO funktioniert(e): Ging man früher ins Kino, um “einzeln“ entweder einen Piratenfilm oder einen Horrorfilm oder einen Fantasyfilm oder eine Komödie oder einen Liebesfilm oder einen Action-Film zu sehen/zu erleben, gibt es hier ALLES “unter einem Dach“.

Der DISNEY-Themenpark versammelt sich hier “lebendig“ wie komplett als herrlicher Popcorn-Filmjahrmarkt, als Klasse-Rummelplatz, als hochkarätige Kasperle-Veranstaltung, als grandiose circensische Trick-Special-Effects-Gala. Der SCHAUWERT ist enorm, und der “Zeremonienmeister“ Johnny Depp verkörpert prächtig die Gallionsfigur, die alles zusammenfügt/zusammenhält. Großes Entertainment, große “Bühne“: KINTOPP. Zwar fehlt nun im zweiten Teil der Trilogie etwas von der Leichtigkeit, von der Überraschung (natürlich) des Originals, nichtsdestotrotz: auch hier läuft die Phantasie holterdipolter über.

Depp-Sparrow gibt erneut “seinem kindischen Affen prächtig Ironie-Futter“, tritt dennoch insgesamt-hier etwas zurück, um dem aufwendigen/trickreichen Drumherum genügend Platz und Aufmerksamkeit zu schaffen. Und so dürfen sich hier nun die herrlich-verunstalteten Zombie-Freunde kräftig vorstellen/austoben, währenddessen die Suche nach einer halbwegs nachvollziehbaren (schon gar nicht etwa logischen) Story schnell aufgegeben wird. Aber das ist/bleibt komischerweise völlig wurscht, weil immer neue waghalsige Gefechte/Gestalten/Motive/Blödheiten köstlich “anmachen“.

“Fluch der Karibik 2“ (für nunmehr 225 Millionen Dollar hergestellt/hergezaubert und allein in den USA nach 17 Tagen bereits knapp 322 Millionen Dollar einspielend) ist ein 150 Minuten-Film für die FANMEILE: Ein tolles SPEKTAKEL für die unterhaltungssüchtige Masse: Ein globales Volksvergnügen!!! Spielverderber… unerwünscht!!!

Nur: Dieser geradezu abrupt-freche Schluss mit dem über-deutlichen Hinweis auf die nächste Show, im nächsten Jahr, lässt ob der (langen) Warterei eine augenzwinkernde “Verstimmung“ aufkommen. Ansonsten aber: Die WM geht weiter/findet nun ab sofort im KINTOPP statt! Toll. (= 4 PÖNIs).

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