PÖNIs: (3/5)
„CARS 2“ von John Lasseter und Brad Lewis (USA 2010/2011; B: Ben Queen; K: Jeremy Lasky, Sharon Calahan; M: Michael Giacchino; 112 Minuten; deutscher Kino-Start: 28.07.2011); mit 12 „Oscar“-Trophäen ist das (von Disney inzwischen einverleibte) PIXAR-Animationsstudio eine einzige Erfolgsstory. Sowohl beim Kurzfilm wie vor allem natürlich bei den Langspäßen (von „Toy Story 1-3“ über „Findet Nemo“ bis zuletzt bei „Ratatouille“, „WALL-E“ sowie natürlich “Oben“). Eine Trick-Chose allerdings war allerdings schon beim Debüt „nicht so doll“: „Cars“ von John Lasseter, der 7. animierte Spielfilm, der am 07.09.2006 unsere Lichtspielhäuser erreichte (s. Kino-KRITIK). Vermenschlichte Autos tobten damals in einem „abgeschriebenen Kaff“ im amerikanischen Provinz-Nirwana herum, um einen „moralischen Ölwechsel“ vorzunehmen. Stichworte: Freundschaft, Solidarität, Liebe im Mikrokosmos von Kleinwagen, Oldies und Rostlauben. Angeführt von einem Angeber-Helden, einem roten Rennwagen namens LIGHTNING McQUEEN. Der erst durch die „Wechselfälle des Lebens“ muss, um die wahren Lebens-Werte mitzubekommen, aufzunehmen. Mit einigem Lach-Gas, aber halt nicht „das große PIXAR-Ding“.
Und auch die Fortsetzung zündet heuer „nicht so“. Der nunmehr 12. Animationsspielfilm der PIXAR-Trickser ist der bislang schwächste von dort. Rot-Schmuckstück Lightning ist natürlich wieder mit von der (matten) Party. Er hat sich inzwischen „eingekriegt“, muss aber hinaus in die Agentenwelt à la James Bond der 60er Jahre Frühzeit. Gemeinsam mit seinem (etwas schlichten) Oldie-Kumpel Matter, bei uns Hook, einem „fröhlichen“ wie rostigen Abschlepptruck. Zunächst geht es nur um ein Autorennen, das ein ehemaliger Öl-Tycoon und jetziger Biokraftstoff-Hersteller zur Werbung für seine ökologische Gut-Erfindung veranstaltet.
Alternative Energien sollen her. DAS nun will eine Verbrecher-Truppe um Chef „Zündapp“ verhindern, denn man besitzt die größten unerschlossenen Ölreserven auf dem Planeten und möchte diese gewinnbringend veräußern. Natürlich verstehen Lightning und vor allem Hook „nur Bahnhof“, wenn sich fortan Agenten in Europa (Paris, Madrid, Berlin, Rom, London…) und Asien (Tokio, Hongkong…) tummeln, „bemühen“. Sie jagen. Doch DIE begreifen DAS mehr als Spiel mit spaßigen Jux-Einlagen. Missverstehen zunächst viel, bevor es dann „auf die Strecke“ geht. Zum finalen Duell. Zwischendurch kriegt „Doof“-Hook einiges ab, weil er mal wieder Mist gebaut und nix begriffen hat. Autos, so lernen wir, sind auch höchst sensible Blech-Wesen. Die sich aber dann doch wieder gut zu vertragen wissen. Um auf wahre Freundschaft zu setzen.
Schrill, laut und schnell geht es hier zu. Aber nicht unbedingt unterhaltungs-flott. Eher okay. PIXAR sorgt immer für recht gute Laune, ohne diesmal aber „Besonderes“ zu fabrizieren. Eine routinierte, zuviel zerquatschte 08/15-Gut-Böse-Geschichte läuft hier solide ulkig ab. In den trickreichen Details allerdings immer noch weit erfinderischer, origineller und uriger als woanders. Mit feinen, witzigen Spitzfindigkeiten (z.B. beim Pariser Eifelturm oder sogar kurz beim Papstmobil oder wenn ein Zenmönch-Vehikel Kies harkt oder wenn in Paris im dichten Verkehr heftig geflirtet wird). Hier sind die PIXARs absolute Spezis. Nur kriegt das Team um „Oscar“-Preisträger JOHN LASSETER diesmal den Gesamt-Wirbel nicht in neuen ständigen Schwung-Spaß. In neue Pointen-Fahrt. Man sieht ganz gerne zu, ist aber nicht übermäßig „baff“. Wie sonst bei einem neuen PIXAR-Movie (= 3 PÖNIs).