CARS

PÖNIs: (3/5)

„CARS“ von John Lasseter (Co-B + R; USA 2006; Co-B: Dan Fogelman, Joe Ranft; K: Jeremy Lasky, Jean-Claude Kalache; M: Randy Newman; 117 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.09.2006); ist der 7. animierte Spielfilm aus dem Erfolgs-Hause PIXAR, das ja inzwischen von „Disney“ eingemeindet wurde. „Pixar“, das sind DIE, die solche Hits wie „Toy Story“ (1995), „Die Monster AG“ (2001), „Findet Nemo“ (2003) oder neulich „The Incredibles – Die Unglaublichen“ (2004) produzierten. Während John Lasseter von Anfang an mit-dabei war und gleich für den ersten Computer-animierten Spaß „Toy Story“ mit einem „Oscar“ ausgezeichnet wurde. Hier übrigens lohnt sich das pünktliche Kommen, denn schon der Vorfilm amüsiert prächtig: In „One Man Band“ streiten sich zwei mittelalterliche Allround-Musiker um die „goldene Spende“ eines kleinen Kindes. Absolut irre!!! Was man vom 116-minütigen Hauptfilm – zunächst – nicht gerade behaupten kann.

Im Blick- und Mittelpunkt, natürlich, s. Titel, AUTOS: große, schöne, lange, kleine, breite, dicke, alte, junge, spritzige, gemütliche, erfahrene. Motto: AUTOS SIND DIE BESSEREN MENSCHEN. Mit Pupillen auf der Windschutzscheibe und einem breiten Grinsen auf der Stoßstange. Beseeltes Blech bevölkert die (amerikanische) Szenerie/Welt. Als vorlauter Angeber-Held plustert sich übermütig wie lauthals der rote Rennwagen LIGHTNING McQUEEN auf. Ein netter Angeber, der sich schon „ganz oben“ auf dem Erfolgstreppchen wähnt.

Doch dann gibt es eben die „Wechselfälle des Lebens“, und unser Blechgeselle muss so etwas wie einen „moralischen Ölwechsel“ vornehmen. Ungewollt/zufällig landet er in einem „abgeschriebenen Kaff“, wo zwar „nette Autos“ leben, für die sich aber SONST niemand mehr zu interessieren scheint. Gegend und „Leute“ als Verlierer im Mikrokosmos von Kleinwagen, Oldies und Rostlauben. Dass DIE jedoch viel mehr „draufhaben“ als er anfangs glaubt, erfährt Lightning nun in einem emotionalen wie cleveren Schnellkurs von Lebenslektionen. Erlebt die Bedeutung von Freundschaft, Solidarität und Liebe. Und findet/empfindet viel Spaß samt ebensolchem Sinn. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Allerdings benötigt Lasseter fast eine gute Stunde, bis er „in die komischen Puschen“ kommt. Nölt einfach zu lange mit der Einführung herum, während doch alles schnell klar/erklärt ist. Hier hat sich „der Liebhaber“ mit seinem Liebhaberprojekt nicht unter Kontrolle, mehrt sich viel zu lange aus. Um dann endlich das vergnüglich-ironische Tempo zu starten. Mit herrlichen Anspielungen (= z.B. ein VW-Bus als Spät-Hippie, der auf Jimi Hendrix steht…), köstlichen Details, mit viel Charme und reichlich tollen Gaga-Gags. Zudem ist „Cars“ eine Nostalgie-Hymne auf die „Mother Road“ der USA, auf die „Route 66“; fein-perfekt am Computer gebastelt. Wie gesagt, die Chose braucht (zu) lange, bis sie in Fahrt kommt, dann aber gibt‘s reichlich Lach-Gas.

Während im Original Promi-Stimmen wie OWEN WILSON, BONNIE HUNT, PAUL NEWMAN und der Rennfahrer RICHARD PETTY zu hören sind, wurden für die deutsche Fassung einheimische Promis wie DANIEL BRÜHL, BETTINA ZIMMERMANN, OLIVER KALKOFE, FRIEDRICH SCHOENFELDER, NADJA TILLER und MARIO BARTH sowie auch MICHAEL SCHUMACHER und MIKA HÄKKINEN eingesetzt (= 3 PÖNIs).

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