„DAS ZWEITE LEBEN DES MONSIEUR MANESQUIER“ von Patrice Leconte (Fr/D/UK/Schweiz 2002; 90 min; Start D: 24.11.2005); entstand bereits 2002 und bekam im selben Jahr im Wettbewerb vom Venedig-Festival den `Publikumspreis´. Der ebenfalls mit sensiblen Menschen-Filmen populär gewordene Cineast Leconte („Die Verlobung des Monsieur Hire“/1988; „Der Mann der Friseuse“/1990; „Das Parfüm von Yvonne“/1993; „Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins“/1996) stellt hier eine ungewöhnliche Männer-Begegnung in einem verschlafenen französischen Dorf in den Blick- und Mittelpunkt.
Stichwort: Der pensionierte Lehrer und der in die Jahre gekommene Gangster. Der beabsichtigt, hier – mit Kumpanen – eine Bank zu überfallen und nimmt vorübergehend das Unterkunfts-Angebot im Haus des kurz vor einer Herz-OP stehenden Alten an. Eine leise Freundschaft entsteht, bei der es vor allem um die (bisher) verpassten Lebens-Chancen geht. Darstellerisch brillantes, sehr atmosphärisches, raffiniert-spannend inszeniertes Thriller-Kammerspiel; mit feinen Pointen und ironischer Melancholie. Mit den überragenden JEAN ROCHEFORT und JOHNNY HALLYDAY in den Hauptrollen, die es vorzüglich verstehen, sich vor allem über die Körper/Gesten/Augen-Sprache zu artikulieren/zu verständigen. Eine wunderbare Leinwand-Entdeckung für die Arthouse-Kinos (= 4 PÖNIs).