ZU WEIT WEG

PÖNIs: (3,5/5)

„ZU WEIT WEG“ von Sarah Winkenstette (D 2019; B: Susanne Finken; K: Monika Plura; M: Leonard Petersen; 88 Minuten; deutscher Kino-Start: 12.03.2020); ein guter deutscher Unterhaltungsfilm! Über zweimal Heimatverlust. Ganz unaufgeregt, dafür als Abenteuerfilm geeignet, der für ein gegenwärtig aktuelles Thema steht. Motto: der Umgang unter- und miteinander.

Da sein Heimatdorf einem Braunkohletagebau weichen muss, ziehen der 12-jährige Ben (YORAN LEICHER) und seine Eltern in die nächstgrößere Stadt. Wo Ben in der Penne erst einmal der Außenseiter ist. Auch beim geliebten Fußballsport, denn auch im Fußballclub laufen die Dinge etwas anders als erwartet: Ein weiterer neuer Schüler, der 11-jährige syrische Flüchtling Tariq (SOBHI AWAD), punktet nicht nur in der Klasse, sondern auch auf dem Fußballplatz. Doch aus anfänglicher Ablehnung entwickelt sich zwischen diesen beiden „Migranten“ erst Verständnis, dann Nähe und schließlich Freundschaft. Schließlich haben sie beide ihre Heimat verloren. Und als Ben erfährt, dass Tariq auf der Flucht von seiner Familie getrennt wurde, beschließt er diesem das verlassene Haus zu zeigen, von dem ER gerade wegziehen musste. Was zu enormem Ärger führt.

„Zu weit weg“ ist kein Depressionsdrama, sondern nimmt seine Protagonisten ernst und erzählt ihre Begegnungsgeschichte auf Augenhöhe. Ergebnis: Ein unterhaltsames, unaufgeregtes Sommer-Abenteuer zweier Jugendlicher, deren gemeinsame Erinnerungen zu Toleranz und verbindender Freundschaft führen. Wobei die beiden Jung-Darsteller mit einer erstaunlichen wie angenehmen Natürlichkeit agieren.

„Zu weit weg“ ist ein Familienfilm der klugen, besseren Emotions- und Gedanken-Art (= 3 1/2 PÖNIs).

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