Zeichentrickfilm

Zeichentrickfilm

Die Geburt des Zeichentrickfilms war in Frankreich und zwar im Jahre 1908. Davor gab es schon das auch heutzutage noch bekannte Daumenkino, die bewegten Zeichnungen.Émile Cohl, ein Karikaturist, dreht mit „Fantasmagorie„, den ersten Zeichentrickfilm überhaupt, mit einer Länge von 2 Minuten. Der Film erzählt die Geschichte von Metamorphosen, allerdings ohne eine narrative Struktur. Vielmehr ist es eine Abfolge von Gesichtern, welche sich verwandeln.

1909 folgte Winsor McCay, ebenfalls ein Karikaturist, der neuen Filmform. Mit einfachen Strichzeichnungen stellte er „Gertie, der Dinosaurier“ vor.

Der Zeichentrickfilm war ausschließlich Handarbeit inklusive der Hintergründe. 1915 entstand in New York die erste, kleine Zeichentrickfilmindustrie. Zu der Zeit existierten viele Comics und die wurden für den Zeichentrickfilm übernommen. In der Weiterentwicklung begannen die Firmen eigene Figuren zu entwerfen: „Felix, der Kater“ (1919) von dem Deutschen Otto Messmer und Pat Sullivan. Die Figur des Katers beruhte auf Charlie Chaplin. Buster Keaton wiederum zahlte dafür, dass er den nachdenklichen Gang des Zeichentrick-Katers kopieren dürfte.

1920 taucht erstmals Walt Disney auf und entwickelte „Oswald, das Karnickel“. Aus rechtlichen Gründen musste er aber das Projekt aufgeben. 1928 dann die Geburtsstunde von „Micky Maus“ im Vorprogramm des Kinos, denn Kurzfilme wurden in der Produktion und Vermarktung zu teuer. In der Tonfilmära kommt es mit „Schneewitchen und die 7 Zwerge“ dann zum Durchbruch des langen, abendfüllenden Zeichentrickfilms.

In Deutschland hatte sich besonders Lotte Reiniger mit Scherenschnittanimationen und Silhouettenfilmen hervorgetan. 1926 entstand „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“, der erste abendfüllende Animationsfilm überhaupt.

In den 50er Jahren wurden die teuren Zeichentrickfilmproduktionen eingestellt, kleinere Firmen gründeten sich. Die Maler und Animationskünstler gehen zum Fernsehen. Dort werden Figuren wie „Fred Feuerstein“, „Yogi Bär“ und Superhelden wie „Superman“, „Spiderman“ und „Batman“ zu Fernsehkultfiguren.

Europa kann da nur bedingt mithalten: „Tim und Struppi“ aus Belgien und „Asterix“ aus Frankreich. In Deutschland hält die Animation in der Werbung mit dem „HB-Männchen“ Einzug. Vereinzelt werden Zeichentrickfilme wie „Die Konferenz der Tiere“ (1969) von Curt Linda nach Vorlage von Erich Kästner produziert.

Heutzutage gibt es einen eigenen Cartoon-Kanal von Ted Turner. In der Regel werden die Filme mittlerweile Computer-animiert. Die Technik kam aus der Wissenschaft und fand dann Einzug in der Unterhaltungsindustrie. „Tron“ benutzte diese Technik in den 80er Jahren mit computergezeichneten Hintergrund-Teilen.

Mittlerweile ist der Animationsfilm ein fester Bestandteil der Filmindustrie und erfreut sich immer größerer Beliebtheit, nicht nur bei kleinen Zuschauern. Tendenz steigend.

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