„DIE WOLKE“ von Gregor Schnitzler (D 2005; 105 Minuten; Start D: 16.03.2006); der sich 2002 mit dem Til-Schweiger-Film „Was tun, wenn`s brennt?“ erstmals als Regisseur einer größeren Kino-Produktion vorstellte. Der frühere Standfotograf und ehemalige Musikvideo-, Werbe- und Kurzfilmer adaptierte hier den gleichnamigen Roman und Jugend-Bestseller von Gudrun Pausewang, Jahrgang ´28, aus den 80er Jahren.
Thema: Ein Störfall in einem Atomkraftwerk mitten in Deutschland, in der Nähe von Frankfurt/Main, erschüttert die Republik. In unmittelbarer Umgebung sterben die Menschen, viele sind verstrahlt. Katastrophen-Chaos allerorten, zugleich konzentriert sich die Geschichte auf das Lebens-, Leidens- und Liebes-Schicksal der 16jährigen Hannah. Will man ganz böse sein, müsste man sagen: So wie sich „Klein-Fritzchen“ im deutschen „Dreigroschenkintopp“ einen atomaren Unfall bei uns vorstellt: Hier ein Häppchen schlecht inszenierter Panikszenen, dort die holprige Love-Story einer alleingelassenen netten Maid. Zwischendurch fahrig entwickelte und wenig überzeugende Katastrophen-Motive. Alles ist immer zu dick, zu klischeelastig aufgetragen, mehr laienhaft denn glaubhaft wirkende Szenerien und Figuren. Papierlastige Dialoge. Alles irgendwie halbherzig, eine WIRKLICHE (angebrachte) Panik ist nicht auszumachen.
Emotional bleibt der Film kühl, unnahbar, unsicher. Im April jährt sich bekanntlich die Reaktorkatastrophe von TSCHERNOBYL das 20.mal, das Gedenken-daran hätte einen stärkeren, bedrohlicheren, kraftvolleren, eindringlicheren Film verdient. Jung-Mimen wie PAULA KALENBERG und Franz Dinda geben sich Mühe, vermitteln aber keinen Horror, sondern allenfalls „schlechte Stimmung“. Ein fader Film mit viel guter Absicht…..( = 2 PÖNIs).