WISH YOU WERE HERE

Robust geht es in einem neuen Streich aus England zu: In „WISH YOU WERE HERE“ von David Leland (B+R; GB 1986; 92 Minuten; Start D: 26.05.1988).

Der handelt von der 16jährigen Lynda und spielt in den fünfziger Jahren in einer kleinen Küsten-Gemeinde. Lynda ist eine rotzige Frühreife, die mit ihrer Schwester bei ihrem Vater lebt und durch ihr unorthodoxes Auftreten zum Störenfried in der Nachbarschaft wird. Sie ist neugierig, vorlaut und hat sich mit einer ordinären, schockierenden Sprache gegen die Regeln und die Lieblosigkeit der Umwelt “bewaffnet“. Als schließlich gar nichts mehr hilft, soll ein Psychologe die junge Frau zur Vernunft bringen.

In “Wish You Were Here“ geht es um die Suche nach Aufmerksamkeit und Liebe einer aufmüpfigen 16jährigen. Geht es aber auch um eine junge Frau, die nicht so sein will wie andere in ihrem Alter und darum permanent aneckt. Die sich ständig benutzt fühlt und darum sich wehrt. Erst grob und unbeholfen, dann verletzt und nachdenklich. Autor und Regisseur Leland hat es verstanden, die muffige, doppelbödige MoralAtmosphäre der 50iger Jahr überzeugend wiederzugeben, ohne dabei irgendjemand zu denunzieren. Seine kleine Heldin, von der Debütantin Emily Lloyd Klasse gespielt, ist ein zwar ordinärer, aber sympathischer Rebell, deren Haltung und Sichtweise auch heute noch oder schon wieder etwas Besonderes darstellt.

Ein kleiner Leckerbissen, eine filmische Entdeckung: “Wish You Were Here“ von David Leland (= 4 PÖNIs).

 

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