WIE IN ALTEN ZEITEN

WIE IN ALTEN ZEITEN“ von Joel Hopkins (B + R; GB/Fr/USA 2013; K: Jérome Almeras; M: Jean-Michel Bernard; 94 Minuten; Start D: 16.10.2014); mit seinem atmosphärischen Londoner Seufzer-Movie „Liebe auf den zweiten Blick“ (s. KINO-KRITIK), Klasse-besetzt mit Emma Thompson und Dustin Hoffman, hatte der britische Drehbuch-Autor und Regisseur JOEL HOPKINS im Frühjahr 2009 ein köstlich-komödiantisches Beziehungs-Schmankerl in den Kinos. „The Love Punch“, Originaltitel, setzt jetzt dieses britische Geschäker mit reifem Personal nett fort. Ohne sich zu überanstrengen; dazu ist das Drehbuch diesmal nicht so pointiert-geschärft wie beim damaligen Melancholie-Kabbeln.

Richard & Kate. (PIERCE BROSNAN & EMMA THOMPSON). Einst ehelich vereint, jetzt in bissiger Abneigung fröhlich geschieden. ER hat seine Geschäfte getätigt, möchte nun im vorgerückten Alter profitieren. Verkauft seine Firma, freut sich auf ein sorgenfreies Feierabend-Dasein. Doch ein französischer Finanz-Hai hat ihn und seine Firma per Hedgefond-Tricks geplündert. Firma, Rente, Alters-Geld und auch die Betriebs-Renten für die Firmen-Mitarbeiter, alles futsch. Und weg. Die betrügerischen Manipulationen holen Kate, die auf die Silbe „Ex“ einen ganz besonderen Wert legt, wieder ins Beziehungs-Boot zurück. Rein geschäftlich. Natürlich. Unter Mithilfe eines befreundeten Ehepaares planen sie, „dem Franzosen“ (LAURENT LAFITTE) kräftig eins auszuwischen. Und die abhanden gekommene Kohle wieder zurückzuholen.

Was haben wir hier: Viel hübschen Lärm um Nichts. Anstatt Shakespeare, gehobenes Kasperle-Theater. Motto: Was sich – immer noch – liebt, das neckt sich. Bekanntlich. Klar. Richard & Kate, die bewegen sich ebenso lakonisch wie selbstredend wieder aufeinander zu. Benötigen dafür aber, dank des ewigen Charme-Boy und Ex-007 Pierce Brosnan und der immer zauberhaften Lady Emma Thompson, eine durchaus SCHÖNE Weile. Derweilen: Kecke, lakonische Hinweise auf fortschreitenden körperlichen Anfangszerfall. So dass die „Aktionen“ der zwei Paare, sagen wir mal, nicht immer „glücklich“ ausgehen. Macht aber nichts, ist ja gewollt. Zumal „Der mit dem Geld“ sich auch nicht gerade als Intelligenzbestie erweist, sondern als typisch aristokratische Geld-Krake beknackt-arrogant hantiert. Und so duelliert man sich vorhersehbar auf scherzhafter Augenhöhe. In Paris, an der Cote d’Azur. Mit schönen An- und besseren Aussichten.

„Wie in alten Zeiten“ oder: Wenn namhafte, formidable Schauspieler ironischen Blödsinn anstellen. Verursachen. Mit soften Blake Edwards-„Der rosarote Panther“-Humor-Motiven. Längst nicht so knallig wie dort einst, da hätte Joel Hopkins an seinem Drehbuch ruhig noch (viel) mehr feilen dürfen (müssen), aber immer noch innerhalb eines freundlichen Spaß-Rahmens. Vor allem, weil auch das humorintensive britische „Neben-Pärchen“ mit exquisiter Gag-Schärfe auftritt: CELIA IMRIE („Best Exotic Marigold Hotel“) & TIMOTHY SPALL (Winston Churchill in „The King’s Speech“). Besonders TIMOTHY SPALL setzt mit seinen Auftritten als Nachbar Jerry, einem kampferprobten Lebenskünstler, extrem pfiffige komödiantische Bonmots-Highlights (= 3 PÖNIs).

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