„WHEN ANIMALS DREAM“ von Jonas Alexander Arnby (Dänemark 2013; B: Rasmus Birch; K Niels Thastum; M: Mikkel Hess; 84 Minuten; Start D: 21.08.2014); Skandinavien hat in den letzten Jahren für viele schöne filmische Schreckmomente gesorgt, zumeist über anspruchsvolle atmosphärisch Krimis (zuletzt: „Erbarmen“), hier aber ist jetzt mal Genre-Stillstand und Horror-Langeweile angezeigt.
Wir befinden uns an einem fein düster fotografierten kleinen Jütland-Fischerdorf, an der abgelegenen Nordküste Dänemark. Die neblig-enge „Edgar Wallace“-Atmosphäre signalisiert: Hier stimmt was nicht. In der Tat. Die junge schüchterne Marie lebt hier. Mit ihrer im Rollstuhl gefesselten stummen Mutter und ihrem bestimmenden Vater. Der in seiner liebevoll-barschen Art ziemlich erschöpft erscheint. Und verbittert über „das Schicksal“. Während Marie in der örtlichen Fischfabrik zu arbeiten anfängt. Gehänselt wie begehrt wird. Und selber irritiert ist, was mit ihrem Körper zunehmend „los“ ist. Wir ahnen schnell und wissen bald, es geht um eine Werwolf-Familie. Die der Papa (LARS MIKKELSEN, der ältere Bruder von Mads Mikkelsen) verzweifelt und voller Schuld „zu beschützen“, zusammenzuhalten bemüht ist. Was innerhalb der gottesfürchtigen wie „handgreiflichen“ Gemeinde immer schwieriger wird. Merke: Wenn der weibliche Werwolf erwacht.
DAS zieht sich hin. Ist vorhersehbar zelebriert. Mit vielen lahmen Andeutungen. Konventionell gedehnt. Verkrampft inszeniert: wenn Sätze nicht vollständig (aus-)gesprochen, sondern immer nur ahnungsvoll (an-)gesagt werden. Mit inneren Ausrufungszeichen! Es ist ermüdend, wenn die Geschichte ohne „andere“ Spannungseinfälle als die thematisch bekannten daherkommt (wenn am ganzen Körper Haare wachsen, wird’s bald gefährlich). Debütantin SONIA SUHL als gehandicapte, verstörte Marie gibt, bei gutem Willen, die skandinavische Mini-Schwester von „Carrie“: darf erst (sehr) lange irritiert und stumm sein, auf unwissend tun, bevor sie endlich „kapiert“, ich bin eine Beiß-Mamsell. Und zuschnappt.
„When Animals Dream“ ist keine Horror-Poesie, sondern eine wenig erbauliche Horror-Fantasy über „Miss Hyde“: das gemeine Tier im Mädel (= 2 PÖNIs).