WHAT HAPPENED TO MONDAY?

PÖNIs: (1,5/5)

„WHAT HAPPENED TO MONDAY?“ von Tommy Wirkola (Fr/USA/Belgien/GB 2015/2016; B: Max Botkin, Kerry Williamson; K: José David Montero; M: Christian Wibe; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 12.10.2017); als ich in den Anfang-Achtzigern des vorigen Jahrhunderts in China weilte, war gerade die Kampagne „Nur 2 Kinder“ an der politischen Tagesordnung. Der Staat wollte damit die Überbevölkerung und Nahrungsknappheit stoppen. Wer mehr als zwei Kinder bekam, musste höhere Steuern zahlen und wurde geächtet. Dieser in naher Zukunft angesiedelte Film handelt von „solch einem“ Thema. Infolge von Naturkatastrophen, Klimawandel und Ressourcen-Mangel hat der Staat reagiert und rigoros die Ein-Kind-Regelung in den USA eingeführt. Dagegen zu verstoßen, bedeutet, dass die Frisch-Geborenen von einer gnadenlosen Miliz übernommen und an das Kinderzuteilungsbüro weitergeleitet werden, das Nicolette Cayman (GLENN CLOSE) mit eiserner Hand leitet und wo der überzählige Nachwuchs eingefroren wird, bis sich diese ökologische Krise wieder gelegt hat. Heißt es. Offiziell.

2043. Siebenlinge werden geboren. Die Mutter stirbt. Da der Vater unbekannt ist, wird der Vater der Mutter, Terrence (WILLEM DAFOE), gerufen. Er „übernimmt“ die Kinder (das Krankenhaus-Personal sieht weg), versteckt sie in seiner Wohnung. Nennt sie nach den Wochentagen und zieht sie groß. „Trainiert“ sie perfekt für das spätere „Draußen“. Seit Beginn des Schulanfangs dürfen sie jeder, auf äußerlich „gleich“ getrimmt, an einem Tag in der Woche hinaus. Nennen sich nach dem Namen ihrer Mutter: Karen Settmann. Bislang ist 30 Jahre alles gut gegangen, doch dann passiert es eines Tages, dass Monday nicht mehr zurückkehrt. Die Anderen sind in heller Aufregung und müssen handeln. Die Gefahr, dass sie entdeckt werden, wird von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag, immer größer.

Was anfangs wie ein spannender gesellschaftskritischer Möglichkeits-Thriller ausschaut, entwickelt sich nach einer guten halben Stunde zum Thriller-Gemetzel. Jede der Frauen hat „bestimmte Fähigkeiten“ und bemüht sich, diese vorteilhaft für die Sippe einzusetzen. Dabei geht schon mal die eine und andere „verloren“. Die Stärkste aber, Thursday/Donnerstag, nimmt das Duell gegen eine unbarmherzige Diktatorin auf und will Klärung.

7 x NOOMI RAPACE. Das ist der eigentliche und auch einzige Hammer. Was Technik heute möglich macht, ist verblüffend: Sieben verschiedene Geschwister-Typen an einem Tisch, allesamt durch die Lisbeth Salander-Darstellerin aus den skandinavischen Erstverfilmungen der Millennium-Trilogie nach Stieg Larsson („Verblendung“/“Verdammnis“/“Vergebung“/2009) interpretiert. Tricktechnisch phänomenal. Weniger phänomenal dagegen entwickelt sich dieses einfallslose und logiklaue Hauen und wirre Schießen. Bei dem es nur noch darum geht, dass sogar Bügeleisen oder Schränke oder ganze Toiletten zum Einschlagen menschlicher Schädel benutzt werden.

Übertrieben wie idiotisch ufert die Handhabung von dumpf-roher Gewalt sinnlos aus. Der Film mutiert gen Ekel (= 1 1/2 PÖNIs).

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