PÖNIs: (0,5/5)
„DIE WELT DER WUNDERLICHS“ von Dani Levy (B + R; D/Schweiz 2015; K: Carl-Friedrich Koschnick; M: Niki Reiser; 103 Minuten; deutscher Kino-Start: 13.10.2016); eine deutsche Familie. Aus Mannheim. ALLE haben was an der Klatsche. Will sagen: Alle sind beknackt. Durchgeknallt. Diese ihre charakterliche Eindimensionalität ändert sich im Verlauf der Handlung nicht. Mögen tut man Niemanden hier. Neugier auf Die-hier ist nicht vorhanden: DIE-HIER gehen einem sämtlichst nur fürchterlich und ununterbrochen auf den Nerven-Senkel. Einschließlich hyperaktivem Sohn Felix.
Dazu suhlt sich eine penetrante, störende, eklige Musik-Suppe durch den Film. Absolut auch abtörnend.
Thema: Wie verbocke ich das Glücklich-Sein-Wollen. Diverse plumpe Versuche, krampfhafte Bemühungen, dorthin zu gelangen. Zum Endlich-Besser-Fühlen. Geht aber nicht, weil alle dauerhaft „soziale Hänger“ haben. Depressiv oder manisch depressiv sind; die ganze Kanne voller Neurosen pflegen. Wie doof-grob ist das denn, wenn DIE ständig durchdrehen, „Oberkante-Psycho-Lippe“ angekommen sind? Antwort: sau-blöd.
Mimi (KATHARINA SCHÜTTLER) ist das alleinerziehende Oberhaupt. Ihr überwiegendes Ausdrucksmerkmal: Dauer-Schreien. Von wegen: Verkäuferinnen-Job ist gerade weg, mit einem Kunden gibt es Stress auf dem Parkplatz, sie muss zur Schule, weil ihr Sohn mal wieder Mist gebaut hat. Die telefonische Einladung zu einer Casting-Show nimmt die ehemalige Musikerin und Sängerin gar nicht erst wahr und dann nicht ernst.
Mimis Ex-Ehemann Johnny ist ein abgewrackter Suff- und Drogen-Typ (MARTIN FEIFEL). Ihr Vater (PETER SIMONISCHEK als „Toni Erdmann 2“) ist, natürlich, manisch-depressiv und spielsüchtig. Haut ab aus der Krankenhaus-Therapie. Mit neuer ordinärer Flamme geht’s auf die Rennbahn. Mimis Schwester, die taffe Manuela (CHRISTIANE PAUL), hat mit ihrem Friseurladen und sich genug zu tun: Hasst die Schwester und ihre eigene verkorkste private Welt. Mimis Mutter (HANNELORE ELSNER) pflegt ihre Alters-Macken, die sie als Depressionen tarnt. Und dann ist da noch dieser Kunde vom Parkplatz, Nico (STEFFEN GROTH), der ihr Avancen macht. Zwischendurch = mittendrin tobt schließlich auch der kleine Felix „auf 100“ durch diese Proll-Familie als Gesamtkunstwerk.
Interesse? Sparflamme. Allerkleinste Reiz-Flamme. „Die Welt der Wunderlichs“ bereitet überhaupt kein Vergnügen. Alle Figuren sind & werden überzeichnet und wirken nur wie Vollidioten. Pure Vollpfosten. Hölzerne – und wie gesagt – nur eindimensionale Schwachmaten. Deren teutonische Papier-Dialoge wie Sprach-Gesülze klingen. Wie überhaupt diese plumpe Mischpoke völlig konstruiert und angestrengt Reißbrett-haft in Ausdruck und Bewegung herum stakst.
Ganz schlimm am Schluss. Wenn Drehbuch-Autor und Regisseur Dani Levy („Alles auf Zucker!“; s. Kino-KRITIK) gar nichts mehr einfällt und er eine dieser unsäglichen zynisch-dämlichen Casting-Vorführ-Shows („Second Chance“) ernsthaft wie viel zu lange ablichtet. In die Handlung mit-einbaut. Mit den peinlichen Juroren Thomas Anders, Sabrina Setlur und Friedrich Liechtenstein sowie der Moderatorin Arabella Kiesbauer. Und mit Mimi als musikalisch-erbärmlichem (Gehauche-)Mittelpunkt.
Wieder ein deutscher Tiefpunkt-Film: „Die Welt der Wunderlichs“ ist ein fades Luschen-Produkt um lauter uninteressante Luschen (= ½ PÖNI; für einen versteckten Gag).