PÖNIs: (2,5/5)
Nächste Woche wird er 60. Der Buchhalter-Sohn CLINT EASTWOOD, der einst als Western-Held und “Dirty Harry“-Straßen-Sheriff anfing und seit Jahren am liebsten alles alleine macht: als Produzent, Regisseur und Hauptakteur in einer Person. Neuestes Beispiel ist der Film:
„WEISSER JÄGER, SCHWARZES HERZ“ von Clint Eastwood (USA 1990; B: Peter Viertel, James Bridges, Burt Kennedy; K: Jack N. Green; M: Lennie Niehaus; 112 Minuten; deutscher Kino-Start : 24.05.1990); der auf einem Roman des Drehbuchautoren Peter Viertel basiert.
Der war 1951 mit dabei, als John Huston in Afrika “African Queen“ schuf. Hauptfiguren und Handlung von Roman und Film sind den Ereignissen um die Dreharbeiten zu diesem späteren Meisterwerk nachempfunden. Im Mittelpunkt: John Huston, der im Film John Wilson heißt. Ein eigenwilliger, rebellischer, zynischer Hollywood-Regisseur, der über seine Verhältnisse lebt und von der Idee begeistert ist, einen Film in Afrika zu machen. Doch mehr noch als die Arbeit, fasziniert es ihn dort auf Großwildjagd gehen zu können und einen Elefanten zu schießen. Das, einen Elefanten eigenhändig zu erledigen, betrachtet John Wilson als “größte Sünde“, die er unbedingt begehen muss. Demzufolge gestalten sich die Vorbereitungen für den Film als schwierig und aggressiv. Den soll er kriegen, doch anders, als sich John Wilson das vorgestellt hat.
“Weißer Jäger, schwarzes Herz“ ist ein Abenteuerfilm, bei dem sich Clint Eastwood übernommen hat. Der Regisseur Eastwood kriegt seinen Hauptdarsteller Eastwood nie in den Griff. Da produziert sich ein eitler Fratz, dessen Phrasen langweilen und dessen Posen uninteressant sind. Eastwood als Huston ist wie Thomas Gottschalk als Mephisto. Die Action-Szenen, die Domäne von Clint Eastwood, sind hervorragend. Das Drumherum belanglos und fad, leider.
“Weißer Jäger, schwarzes Herz“ ist ein zwiespältiges Kino-Vergnügen (= 2 ½ PÖNIs).