WAS DAS HERZ BEGEHRT

WAS DAS HERZ BEGEHRT“ von Nancy Meyers (B+ R; USA 2002; 128 Minuten; Start D: 12.02.2004)

Ihr Name: NANCY MEYERS. Nancy Meyers genießt in Hollywood einen hervorragenden Ruf als Drehbuchautorin, Produzentin und Regisseurin. Erfolgskomödien wie „Vater der Braut“ mit Steve Martin und „Baby“ mit Diane Keaton stammen aus ihrer Feder. Im Jahr 2000 hieß ihr Regieerstling „Was Frauen wollen“. Der mit Helen Hunt und Mel Gibson hauptrollenbesetzte Spaß erzählte witzig-hintergründig von einem Macho, der plötzlich die Gedanken der Frauen „hören“ kann. Im zweiten eigenen Film präsentiert sich der bald 67jährige Oberpfau JACK NICHSOLSON.

Nicholson spielt Harry. Harry Sanborn. Der lebt als Musik-Verleger und ewiger Junggeselle ein ebenso reiches wie ausgefülltes Leben. Motto: Immer happy, immer potent. Ein geradezu unverschämt-selbstzufriedenes Dasein und Auftreten. Denn: Der Schürzenjäger-Oldie ist grundsätzlich NUR an Frauen „unter 30“ interessiert.
Doch darin spielt ihm seine Viagra-Dynamik einen unerwarteten Streich: Harry lernt Erica kennen. Sie ist die attraktive, selbstbewusste und, als
Bühnenautorin, auch erfolgreiche und selbständige Mama seiner neuen Flamme Marin. Und so ist es auf einmal aus mit den gewohnten Playboy-
Spielregeln: Der Kerl entdeckt „echte“ Gefühle. Ebenso wie die eigentlich von Typen wie Ihm mehr als gefrustete Mitte 50erin Erica.
Allerdings: IHRE Vorzüge hat inzwischen auch sein jugendlicher Arzt bemerkt. Den mimt „Matrix“-As KEANU REEVES, und der baggert nun auch SIE an. Während die herzerfrischende FRANCES McDORMAND, die einst für ihre Polizistinnenrolle in „Fargo“ mit dem „Oscar“ belohnt wurde und derzeit die Berlinale-Jury anführt, als Schwester von ihr für die frech-fröhlichen feministischen „Anzüglichkeiten“ sorgt. Damit aber sind jetzt alle beieinander. Und der herrlich schwungvolle und pointenreiche Boulevardtrubel nimmt seinen vergnüglichen Lauf. Dabei, immer in Augen- und Gedankenhöhe: Der Mann und seine schon neurotischen BINDUNGSÄNGSTE.

JACK NICHOLSON und DIANE KEATON: Beide kommen inzwischen auf gute 120 Lebensjahre und: Zwischen den beiden mehrfachen „Oscar“-Preisträgern funkt es hier ganz offensichtlich. ER, als füllige Mischung aus Humphrey Bogart und Maurice Chevalier, darf seinem Gefühls-Affen einmal mehr prächtig ZUCKER geben. Und erweist sich erneut als AUCH wunderbarer Vollblut-Komödiant. Plustert sich auf wie zu besten Cary-Grant-Zeiten. Während SIE als kluger Charmebolzen vitale Lebenskraft vorzeigt Und mit einem grandiosen Zwischendurch-Gekreische als dynamische Heulboje einen in der Tat „Oscar“reifen Ausbruch vorlegt. ALSO Brillante Geschlechter-Gefechte, mit exzellenten Wortduellen, prickelnden Zwischentönen, darstellerischen Spitzenkräften und feinem Dauerhumor: Unterhaltungs-Herz, was willst du mehr?!?

Der Film „Was das Herz begehrt“ ist eine KLASSE-Komödie und bietet LEBENSFREUDE pur (= 4 PÖNIs)!

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