„WARUM BODHI – DHARMA IN DEN ORIENT AUFBRACH?“ von Yong-Kyun Bae (B+R; Südkorea 1990; 137 Minuten; Start D: 25.10.1990)
“Dem Schüler, der ihn nach der Wahrheit fragte, zeigte er wortlos eine Blume.“ Das ist der erste Satz des südkoreanischen Filmes “Warum Bodhi-Dharma in den Orient aufbrach?“ Nächster Satz: Es gibt weder einen Anfang noch ein Ende. Zu diesen Texten sieht der Zuschauer stimmungsvolle Bilder in warmen Farben: schöne, wilde Landschaften, Berge, ein Mann beim Teetrinken. Ruhige Kamerafahrten, lange Einstellungen und eine eindringliche Musik suggerieren: dies ist ein ernsthafter Film.
Aber worum geht es eigentlich?
Es geht um nichts Geringeres als den Sinn des Lebens. Da hat sich der Regisseur Yong-Kyun Bae viel vorgenommen. Antworten auf große Fragen sucht er in der Meditation, im ZEN, Buddhismus, in der Askese.
Die Bilder zeigen sich entspannende, sinnierende oder teetrinkende Menschen. Manchmal wird es auch brutal. Dann zeigt die Kamera aus der Nähe wie einem kleinen Jungen der Zahn gezogen wird.
In einer anderen Szene erschlägt der gleiche Junge einen Vogel. Später sieht man, wie er den Vogel wieder gesundpflegt.
Im Film “Warum Bodhi-Dharma in den Orient aufbrach?“ ist alles symbolisch, alles ist furchtbar ernst und in seiner Langsamkeit dramatisch. Eine Handlung ist nur schwer erkennbar: Drei Menschen auf der Sinnsuche. Der Regisseur macht daraus lange und langweilige 137 Filmminuten (= 2 PÖNIs).