DIE VORLESERIN

DIE VORLESERIN“ von Michel DevilIe (D 1988; 97 Minuten; Start D: 09.02.1989). Der fängt ganz harmlos und komisch an.

Constance liest gerne und wird Marie, die Vorleserin. In Gedanken und. in Wirklichkeit, das kann man für sich selbst interpretieren, bietet sie ihre Dienste an. Und liest gegen Bezahlung vor. Einem nachholbedürftigen, an den Rollstuhl gefesselten Jungen. Einer alten, aber noch sehr aktiven und lebenslustigen Kommunistin. Einem verklemmten, verstörten Manager. Einem ehemaligen Generaldirektor, der auf die klassische Erotik setzt. In einer Zeit, wo sich die Menschen „auf das Wesentliche“ konzentrieren und oft die Buchstaben und Weisheiten von Büchern übersehen und vergessen, macht sie die Leute wieder neugierig. Auf die Literatur wie auch auf sich.

Ein feiner Film…, in dem die bezaubernde, geheimnisvolle MIOU-MIOU die Hauptperson ist. Eine charmante, kluge, unsichere, kecke Person, die sich nicht nur die literarische Schwächen anderer zunutze macht und dabei selbst sehr selbstbewusst und wissender wird. Zitate, Texte, Anspielungen, ironische Situationen, halb real, halb aus Papier: eine wunderbare, poetische, erotische Stimmung aus Literatur, Phantasie und Charme.

„Die Vorleserin“ ist eine liebenswerte Koketterie über eine erstaunliche und zauberhafte Wort-Welt (= 4 PÖNIs).

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