VOLVÉR

PÖNIs: (3/5)

„VOLVÉR“ von Pedro Almodóvar (B + R; Spanien 2006; K: José Luis Alcaine; M: Alberto Iglesias; 121 Minuten; deutscher Kino-Start: 03.08.2006); zu Deutsch etwa: Heimkehr/Rückkehr/Zurückkehren. Er ist einer der profiliertesten spanischen/europäischen Filmemacher („Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“/s. Kino-KRITIK; „Alles über meine Mutter“/“Oscar“ 1999; „Sprich mit ihr“/Drehbuch-„Oscar“ 2002; zuletzt: „Schlechte Erziehung“/Eröffnungsfilm Cannes 2004). Dessen neuester Film im insgesamt eher schwächelnden Wettbewerbsangebot beim diesjährigen Cannes-Wettbewerb viel Kritik-Lob einheimste.

Dabei ist er einer der LANGWEILIGSTEN Filme im Werk von Almodóvar: Der (schwule) Mann, der bekanntlich die Frauen so liebt/verehrt, erzählt hier von 5 Frauen in einem Vorort von Madrid (in der La Mancha, der Heimat des berühmten Ritters Don Quijote wie auch des Filmemachers): den Schwestern Sole und Raimunda, Raimundas halbwüchsiger Pubertäts-Tochter Paula und Jugendfreundin Augustina. Dazu beginnt der Geist der (toten) Mutter der Schwestern sich in deren Leben „einzunisten“. (Sie glaubt zu viele ungelöste Probleme hinterlassen zu haben, und kehrt deshalb zurück). „Volvér“ – zurückkehren; Almodóvar hat dies einem Tango entnommen, den Raimunda (= Penélope Cruz) singt: Die Angst vor der Vergangenheit, die sich zur Angst vor dem Heute entwickelt („…vor der Nacht voller Erinnerungen, die meine Träume anketten…“).

Es beginnt als Gespenstergeschichte, die dann aber ganz irdisch wird: Es gilt nämlich, eine männliche Leiche zu beseitigen (Raimundas Ehemann, der von der Tochter erschlagen wurde, als er zudringlich wurde); außerdem muss der „normale“ Alltag existenziell/materiell/emotional/seelisch gelebt, also bewältigt werden. Eine Hymne an die Schönheit/Schaffens-/Willenskraft der Frau(en); aber auch mit einiger Leere, mancher Zickigkeit, Beliebigkeit. Die Figuren sind nie herzensnah-dicht, was sie machen, ist mehr oder weniger egal, es „knistert“ selten, Sinnlichkeit/Spannung bleiben Behauptung.

PENÉLOPE CRUZ, die bei Almodóvar bislang in zwei Nebenparts zu sehen war („Live Flesh – Mit Haut und Haar“/1997, „Alles über meine Mutter“) füllt die Haupt-Frau hier unaufdringlich-bemüht aus, kann aber bei diesem Unentschieden von ambitionierter, surrealer Geschichte auch nicht viel ausrichten. Eine schöne spanische „Land“-Atmosphäre, mit ebenso schwarzem wie skurrilem Humor angereichert: Almodóvar ist hier ein bisschen zu selbstverliebt in sein Sujet, deren thematisches wie dramaturgisches „Fleisch“ begrenzt ist: Diese Alltags-Groteske langweilt erstaunlicherweise des Öfteren mehr, als dass sie, wie sonst bei diesem Maestro, fasziniert (= 3 PÖNIs).

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