VOLL ABGEZOCKT

VOLL ABGEZOCKT“ von Seth Gordon (USA 2012; 112 Minuten; Start D: 28.03.2013); SIE befindet sich gerade auf dem Durchstarter-Weg, „drüben“, in den USA, wird aber mit Sicherheit bald auch international (SEHR) präsent im Kino sein:
MELISSA McCARTHY aus Plainfield/Illinois, geboren am 26. August 1970. Ein (im wahrsten Sinne) „pfundiges Wesen“ als Comedy-Naturgewalt. Nach Anfängen mit Stand-Up-Auftritten auf New Yorker Kleinbühnen und Schauspielunterricht im „berüchtigten“ Actors Studio fiel sie zunächst in Nebenparts von Kinofilmen wie „3 Engel für Charlie“ oder „Weißer Oleander“ kaum auf. Von 2000 an spielte sie die Rolle der chaotischen Köchin Sookie St. James in der TV-Serie „Gilmore Girls“. 2011 begann der Leinwand-Durchbruch in dem weiblichen „Hangover“-Streich „Brautalarm“, wo sie für ihren „robusten Auftritt“ als Megan eine „Oscar“-Nominierung einheimste.

Seitdem ist Melissa McCarthy nicht mehr aufzuhalten. Und wird demnächst sicherlich (viel) bessere Drehbücher (aus-)füllen als hier. Mit bzw. in diesem popligen Anarcho-Kick. Wo sie sich als Diana Budgie mit Kreditkartenbetrug gut über Wasser hält. Bis sie auf Sandy Patterson (JASON BATEMAN/“Kill the Boss“) trifft, einen „normalen“ Buchhalter-Antihelden, dessen Existenz sie gerade arg beschädigt. In dem sie seine „Karten-Identität“ angenommen hat und ihn damit zünftig ausplündert. Also düst er von Denver, Colorado gen Florida, wo sie „residiert“, um sie „zu überführen“. Achten wir mal nicht auf Logik, sondern nur auf die Absicht der beiden Drehbuch-Autoren Craig Mazin und Jerry Eeten sowie des Regisseurs Seth Gordon („Kill the Boss“), fortan auf brachialen Klamauk zu setzen. Zwei völlig ungleiche „Typen“, der Brave und die Furie, mimen so etwas wie „Doof & Dick“, wollen um jeden Preis mit „schmutzigem Slapstick“ provozieren. Dabei erschlägt die bemühte Absicht das „komische“ Handeln, denn was zumeist herauskommt, stinkt unansehnlich unkomisch. Verbal und noch mehr handgreiflich. Doch was die Trash-Queen Melissa als Diana hier abzieht, riecht schon nach „rebellischer Ladykracher-Bühne“. Derb, frech, zotig begibt sie sich auf die eigenwillige Suche nach ihrer Identität. Mit diesem Sandy als „Coach“. Sozusagen – übers Zoffen zum Seelenfrieden. Finden. Nur: Hier wird dabei noch viel zu viel über SIE anstatt mit IHR gefeixt. Dass aber in diesem gigantischen Temperamentsbündel eine volle Wucht an Clown und Wut drinsteckt, die sicherlich bald schon in bessere filmische Komödienbahnen gelenkt wird, schimmert ansatzweise bereits gag- prächtig gemein durch.

Von diesem Prachtmädel Melissa McCarthy, die demnächst als „Taffes Mädel“ neben Sandra Bullock auf der Leinwand auftauchen wird, ist noch „viel Scharfes“ zu erwarten. Also mehr in Richtung und Bewegung „Bette Midler“ als etwa Ilka Bessin. Alias „Cindy aus Marzahn“. Sehen wir also „dies hier“ einfach mal als ihren hemmungslosen „Übungsfrechheitsstart“ an (= 3 PÖNIs).

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