Mit seinem überragenden Kino-Erstling “Der Kontrakt des Zeichners“ wurde der britische
Regisseur vor Jahren berühmt. Jetzt ist sein neuester Film in den Kinos:
„VERSCHWÖRUNG DER FRAUEN“ von Peter Greenaway (B+R; GB 1987; K: Sacha Vierny; M: Michael Nyman; 118 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.11.1988). Und wieder ist er der ambitionierte Künstler, der die Sinne fein kitzelt und nie das zeigt, was man erwartet. In “Verschwörung der Frauen“ geht es um schwarzen Humor, ums Imaginäre, um verschlüsselte Amüsements, um die Phantasie und das merkwürdige Abenteuer ‘Leben‘.
Im Mittelpunkt stehen drei Frauen: Mutter, ältere Tochter, jüngere Tochter. Sie alle haben ziemlich missratende Exemplare von Ehemännern zur Seite, die sie nach und nach ertränken. Ein skurriler Leichenbeschauer hilft ihnen dabei und hofft auf erotischen Lohn. Das hört sich nach einem ganz klaren Krimi- und Komödien-Thema an, aber so ist es nicht. Eine reine rationale Erklärung für Peter Greenaways Film gibt es nicht. Sein Film, seine Bilder bedeuten Spiel. Man muss und soll sich auf die Magie und Faszination der opulenten Szenen und Gedanken einlassen, in denen es andauernd ebenso verwirrend wie stets auch doppeldeutig zugeht. Das Leben und Über-Leben als exzentrische, komisch-tragische Rangelei, das könnte die Botschaft dieses wunderbar aufheiternden, ansprechenden Films sein. Eines Films, in dem Frauen beweisen, um wie viel klüger sie als die Männer sind. Und der als spannende Seelenwanderung eine interessante Entdeckungsreise zum Schwärmen, Träumen und Quatschen bedeutet.
“Verschwörung der Frauen“ bringt uns den intelligenten Genuss von Kino zurück (= 4 ½ PÖNIs).