VÄTER UND ANDERE KATASTROPHEN

VÄTER UND ANDERE KATASTROPHEN“ von Martin Valente (Co-B+R; Fr 2011; 102 Minuten; Start D: 03.05.2012); in dem auch bei uns beliebten, wunderbaren Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ (von Christophe Barratier/Co-Pr. Fr/Schweiz/D; 2004) trafen sie schon mal aufeinander. Damals war FRANCOIS BERLÉAND der diktatorische Kotzbrocken von Internatsdirektor und GÉRARD JUGNOT der verständnisvolle Musiklehrer. Hier nun sind Väter. Ein- und derselben Tochter. Als biologischer und als Zieh-Vater. Francois Berléand, dessen Gesicht immer etwas „Stinkiges“ ausdrückt, mimt den reichen wie stocksteifen französischen Industriellen, der in England lebt und nach dem Tod seiner Ehefrau aus Lust und Langeweile-Laune heraus sich aufmacht, seine Tochter aus einer ganz frühen Kurzbeziehung in Frankreich zu suchen. Zu besuchen. Dabei stößt er auf den Ziehvater seiner Tochter, einem „etwas instabilen“ Ex-Koch und Hallodri (der „bewegliche“ Gérard Jugnot), der sich auch mit „seiner“ Tochter überworfen hat und nun aber endlich versöhnen will. Aber nicht weiß, wie. Und auch nicht ahnt, dass sein „zufälliger“ Ratgeber-Beifahrer der „originale“ Papa ist. Wie beide aufeinandergestoßen und zusammengekommen sind und bleiben, sei ausgespart. Ist halt so. Zwei komische Gallier wollen zu ihrer Tochter. Was gar nicht so einfach ist. Beziehungsweise sogar ziemlich umständlich vonstatten geht.

“Un jour mon père viendra“, also „Eines Tages wird mein Vater kommen“, ist hübsches französisches Boulevard-Kino. Keine großen und vielen Erklärungen erst, eben, ist halt so. Tür auf-Auftritte, ebensolche Abgänge. Zum Schmunzeln. Und feixen. Mit diesen Verwechslungen. Verwicklungen. Doppelten Böden. Und Bedeutungen. Ironisch süffisant. Was DIE und wie DIE sich nur anstellen. Weil WIR ja nun sofort „mehr“ wissen. Den Überblick über diese kauzigen Typen und „Vorgänge“ besitzen.

Eine sog. „Buddy-Komödie“ um zwei in die Jahre gekommene gallische Schlawiner. Der eine ein „schiefer“ Chef mit Penunse, der andere prollig arm, aber pfiffig. Wie früher mal bei Gerard Depardieu/Pierre Richard („Ein Tolpatsch kommt selten allein“, 1981 / „Zwei irre Typen auf der Flucht“, 1986) werden die gesellschaftlichen wie in individuellen Gegensätze zum fröhlichen Scharmützel. Denn die hübsche Tochter Chloé (der französische Pop-Chanson-Charming OLIVIA RUIZ in ihrer ersten Filmrolle) ist soeben dabei, feudal zu heiraten. Einen formidablen Tennis-Crack. Möchte dabei zu gerne ihren „Vater“ präsentieren und bekommt es nun mit gleich zweien zu tun. Was sie aber lange Zeit nicht weiß, weil die 25jährrige ihren „eigentlichen Erzeuger“ ja nicht kennt. Und er sich ja nicht zu erkennen gibt. Während der andere nicht nur in der Küche Rabatz macht. Ist halt so. Boulevard eben. Man spaßt herum. Kabbelt sich verbal. Mit einigem „Affen-Zucker“. Es hagelt emotionale wie „räumliche“ Irritationen. Bis…, natürlich. Aber… der Bräutigam ist nun besoffen.

Konventionelle Luftig-Locker-Komödie aus der herzigen Nachbarschaft. Zum Mögen (= 3 PÖNIs).

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