TRON: LEGACY

TRON: LEGACY“ von Joseph Kosinski (USA 2009/2010; 127 Minuten; Start D: 27.01.2011); am 9. Dezember 1982 lief in den BRD-Kinos ein knalliger Hollywoodfilm aus dem Produktionshause von Walt Disney an. Titel: „TRON“. Die Science-Fiction-Story: Ein Programmierer dringt in das Innere eines Computers ein, um ein „übermächtiges elektronisches Ungetüm“ (Lexikon des Intern. Films) zur Strecke zu bringen. Eine spektakuläre Event-Show nach dem Western-Motto: Gute Programme gegen ein gigantisches böses. In der Hauptrolle: Jeff Bridges als heldenhafter Programmierer Kevin Flynn. Als Co-Drehbuch-Autor und Regisseur fungierte damals STEVEN LISBERGER. Der am 24. April 1951 in New York City geborene Fantast ist heute wieder mit von der heißen (Leinwand-)Party, in der aufwändigen, bombastischen Fortsetzung des Kult-Spektakels von damals; diesmal als Co-Produzent und Co-Drehbuch-Autor. Von dessen Budget es unterschiedlichen Angaben zwischen 150 und 170 Millionen Dollar gibt. Und wer, bitte, ist eigentlich Joseph Kosinski? Das Presseheft schwärmt von diesem Newcomer, der bisher mit „Werbespots der Extraklasse“ und „preisgekrönten Kampagnen für Computerspiele“ aufgefallen sei, von einem neuen Visionär und Dynamiker. Der erst Maschinenbau und dann Architektur studiert habe. Und nun gleich mit seinem ersten Kinofilm ins volle, pralle Blockbuster-Debüt-Leben greifen darf.

Machen wir es überschaubar: Die „Tron-Erbschaft“ funktioniert. Sogar prächtig. In 3 D, natürlich. Wo Kintopp draufsteht, ist auch selbiges drin. Von Anfang an wird signalisiert: Hey, dies ist Jahrmarkt. Dies ist ein buntes, riesiges Feuerwerk. Dies ist ein spannender wie spaßiger Rummelplatz. Wir zeigen ALLES, was derzeit technisch machbar ist, um Dich „umfangreich“ zu unterhalten. Lehn´ Dich zurück und genieße diesen phantastischen Traum-Trubel. Mit einer bekannten Ausgangsgeschichte: Sohn vermisst Papa, Sohn sucht vermissten Daddy. „Tron: Legacy“ schließt heute an das Damals an. Zurück in die Zukunft: Sam Flynn (GARRETT HEDLUND) ist 27. Hat sich als Computerspezi einen Namen gemacht. Ähnlich wie einst sein Vater Kevin (natürlich wieder: JEFF BRIDGES), der vor langer Zeit einfach verschwunden, aber längst nicht vergessen ist. In einer längst „vergilbten“, aufgegebenen Spielhalle, irgendwo abseits der Stadt, passiert es: Jungspunt Sam gerät zufällig an einen Großrechner und in ein virtuelles Parallel-Universum. In dem sich natürlich sein Erzeuger befindet, aber nicht ´raus kann. Gefangener ist.

Sohnimatz muss also heute DEN HELDEN markieren. Und macht das dann natürlich auch. Denn wieder macht sich ein progressives, abtrünniges Programm, sozusagen ein gigantischer Virus, daran, erst die Welt dort wie dann auch DIE bei uns „zu übernehmen“, zu beherrschen. Der Krieg der Diskus-Krieger kann beginnen. Die Gladiatoren sind ausgemacht. Wobei Cyber-Bösewicht Clu wie der jugendliche Kevin, also der junge Jeff Bridges ausschaut; ein Wunderwerk moderner Kosmetik-Technik.

Ein phänomenales Superspektakel. In dem viel Genre-Bekanntes gedanklich, thematisch wie visuell „großzügig“ verpackt ist, episch eindrucksvoll reanimiert wird, von „Star Wars“ über „Matrix“ und „Rollerball“ und „2001 –Odyssee“ und…und…, das ganze Programm. Dabei macht das neue Gesamtkunstwerk „FICTION“ einen Heidenspaß. Es ist ein herrlich kindisches, turbulentes Bonbon-Großvergnügen, der opulenten Show hier zuzuschauen. Zwar bleiben die Figuren überschaubar, sind im Grunde Stichwortgeber für diese überdimensionale Technik-Bombastik, machen aber überzeugende Mine zum gewaltigen Spiel, bieten inmitten dieses urigen Abenteuer-Kosmos ebenso eine Klasse-Performance wie vor allem auch dieser ständig-„aufmunternde“ großräumige SOUND. Der quasi „mitspielt“. Nicht nur nebenbei plärrt, sondern voll und ganz und sagenhaft-toll „dramaturgisch“ abdröhnt. Dabei stammt der Original-Soundtrack vom französischen Elektronik-Duo „DAFT PUNK“ und einem 100köpfigen „Orchestra“ und geht ab, fetzt ab wie ein circensisches Spitzenfeuerwerk. Ununterbrochen. Permanent. Als akustischer Glücksfall. Als stimmungsvoller Rausch. Als schmackhafte Betäubung-pur.

Was für ein cooles 3 D-Spiel, das „in voller Dröhnung“ auch in den IMAX-Häusern läuft. Auf diesen überdimensionalen Großleinwänden.
„TRON: LEGACY“ ist geiles Popcorn-Kino, das dem Unterhaltungsnamen vollauf gerecht wird (= 4 PÖNIs).

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