TREASURE

PÖNIs: (3/5)

FAMILIE IST EIN FREMDES LAND (ist der deutsche Zusatztitel). Titel = „TREASURE“ von Julia von Heinz (Co-B + Co-Produktion + R; D/Fr 2023; Co-B: John Quester; basierend auf dem Roman „Too Many Men“ von Lily Brett/1999; eine deutsche Übersetzung erschien 2001 unter dem Titel „Zu viele Männer“;  K: Daniela Knapp; M: Mary Komasa; Antoni Lazarkiewicz; deutscher Kino-Start: 12.09.2024). Am 25. Juni 2024 erhielt der Film den „Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke“ in der Kategorie „Preisträgerin national“. Dieser Preis ehrt Filmschaffende, die sich für Aufklärung, Humanität und Toleranz einsetzen.      Aus der Jury-Begründung des 33. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern für die Filmauszeichnung heißt es u.a.: „Der Film ist, obwohl 1991 spielend, sehr gegenwärtig darin, wie er das Nichtverstehen, das Nicht-miteinander-kommunizieren thematisiert“. 

Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist 1991 die New Yorker-Musik-Journalistin Ruth Rothwax (LENA DUNHAM) in Begleitung ihres Vaters Edek (STEPHEN FRY) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit. Während Ruth entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen, will der stets vergnügte Edek die Vergangenheit lieber ruhen lassen. Während dieser erlebnisreichen Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf.

Der Film ist zwiespältig. Erläutert nicht eine engagierte Richtung, sondern deutet darauf, dass es keinen gültigen Wegweiser geben kann. Präsentiert „nervöse“ Unruhe. Vergangenheitsbewältigung erweist sich als Ballung von Gedanken, Erinnerungen, Interpretationen und tiefen Wunden.  Weiß vielschichtige Fußnoten zu setzen. Während die Tochter „Details“ aufspüren will, setzt ihr Vater lieber aufs Vergessen. Deshalb: Man trifft sich auch des Öfteren über humorig-groteske Momente. Und Motive. So ist familiärer „Zoff“ gegeben. Der am Ende „sich beruhigt“.

„Treasure“ (dt.: „Schatz“) ist der neunte Spielfilm der 47jährigen deutschen Regisseurin Julia von Heinz („Hannas Reise“ / „Und morgen die ganze Welt“) und ihre erste internationale Produktion.  Die filmische Kino-Ansprache ist bemüht, vermag aber nicht für durchgehenden packenden Tiefgang zu sorgen (= 3 PÖNIs).

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