THE PROM

PÖNIs: (4/5)

„THE PROM“ – „Der Abschlussball“ von Ryan Murphy (Co-Produzent; R; USA 2019/2020; B: Chad Beguelin; Bob Martin; nach dem gleichnamigen Broadway-Musical von Matthew Sklar und Chad Beguelin; K: Matthew Libatique; M: Matthew Sklar; 131 Minuten; Netflix-Start: 11. Dezember 2020);

Der 54-jährige wurde auch hierzulande mit seinem mit Julia Roberts, Richard Jenkins und Javier Bardem besetzten hübschen Kinofilm-Kitsch „EAT PRAY LOVE“ (s. Kino-KRITIK) bekannt. Sein aktueller Gute-Laune-Film basiert auf dem gleichnamigen Broadway-Musical von Matthew Sklar und Chad Beguelin, das auf einem Buch – der Film-Co-Produzenten – Bob Martin und Chad Beguelin aus dem Jahr 2016 basiert. Dabei im Blick- und Mittelpunkt – die Broadway-Stars Dee Dee Allen (MERYL STREEP) und Barry Glickman (JAMES CORDON), deren neue teure New Yorker-Bühnenshow von der Kritik zerrissen und als Flop bezeichnet wird. Was natürlich ihre Karriere ins Wanken bringt. Guter Rat ist …gefragt. Übers Internet stoßen sie auf „Unruhe“ in der Kleinstadt Indiana. Wo eine Schülerin namens EMMA Nolan (JO ELLEN PELLMAN) gehänselt und, vor allem, vom bevorstehenden Abschlussball ausgeschlossen werden soll. Der Grund: Sie ist mit der Mitschülerin und Freundin Alyssa (Ariana DeBose) liiert, was Alyssas Mutter und Schulleiterin (KERRY WASHINGTON) gar nicht passt. Von wegen: Homosexualität ist gesellschaftlich zu ächten. Die New Yorker Clique, zu der auch die ewige Nebendarstellerin Angie Dickinson (NICOLE KIDMAN) zählt, beschließen, in die Provinz zu pilgern, um sich dort für Emmas Rechte zu engagieren. Allerdings nicht aus reinem Hilfsbedürfnis, sondern um für sich gute Publicity-Punkte zu sammeln. Damit der Broadway-Flop „ausgemerzt“ werden kann. Schließlich: „Wir sind Promis. Wir haben Macht“. Deshalb: „Wir werden Promi-Aktivistin“. Schließlich II: „WIR SIND KULTURELLES STÖRFEUER!“. Motto: Für Toleranz. Gegen: Intoleranz! Also wird musiziert, gesungen, getanzt, lauthals randaliert, gespielt, geflennt, gelacht. Aufbegehrt. Protestiert. Jedenfalls: Viel Bewegung ist annonciert. Aber auch: Umarmung. Und: Gezanke. Eben: Eine Show zwischen Ängste & Lachen. Letztlich: Mit der Erkenntnis: „Wieso kostet gut zu sein so viel Geld?“, ist Dee Dee Allen spendabel. Während EMMA – schließlich III – für d e n ernsthaften Ironie-Satz des Film-Jahres zuständig ist: „Ihr seit die tollsten Menschen mittleren Alters, die ich je getroffen habe“.

Die Choreographie dampft. Dank der einmal mehr brillanten, bewegungsfreudigen Bilder des zweifachen Kamera-„Oscar“-Preisträgers MATTHEW LIBATIQUE („A Star Is Born“; „Black Swan“) wirbelt das Ensemble. In diesem musikalischen KITSCH AS KITCH CAN – Fieber. Mit 19 mal mehr, mal schwächer-flotten Musical-Rhythmen. Einschließlich MERYL STREEP („Its Not About Me“) und der „jugendlichen“ NICOLE KIDMAN („It’s Time To Dance“). Wobei: Meryl „Dee Dee Allen“ Streep, bei der mal wieder Liebe funkt, ist selbst, wenn sie nur „in die Gegend schaut“, ein köstlich-genüsslicher Wellness-Urlaub im Wohnzimmer-Saal. Zumal auch das schwule „amerikanische“ Polit-Anliegen funkelt – ausgrenzen kannst du vergessen. Die Gleichberechtigung startet ab Geburt. Dieser schwungvoll-glitzernde filmische Abschlussball kann sich humorig sehen UND pointiert hören lassen (= 4 PÖNIs).

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