THE KNOCKING

PÖNIs: (4/5)

„THE KNOCKING“ von Joonas Pajunen und Max Seeck (B + R; Finnland 2021; K: Matti Eerikäinen; M: Tuomas Kantelinen; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.06.2023);

SUBTILER FINNISCHER GRUSEL. Titel = „THE KNOCKING“ von Joonas Pajunen und Max Seeck (B + R; Finnland 2021; K: Matti Eerikäinen; M: Tuomas Kantelinen; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.06.2023). Ach das kennen wir doch schon. Drei Geschwister, solo in einem Haus im Wald, wo es spukt. Also – denkste. Immer diese typischen Zustände-Gedanken. Leisten wir uns Überraschungen. Von denen dieser „spezielle Horrorfilm“ eine Menge besitzt. Und atmosphärisch ausstrahlt. Wenn wir bereit sind, die aufzunehmen. Weil es sich lohnt.

Story: Nach 15 Jahren kehren die drei ungleichen Geschwister Maria, Mikko und Matilda in ihr abgelegenes Elternhaus  zurück. Ihre dunkle Vorgeschichte hat das Trio stark voneinander entfremdet und tiefe Seelen-Wunden hinterlassen  – in einer folgenschweren Nacht wurde der Vater der Drei brutal umgebracht und Matilda, das jüngste Kind, wurde in einem Käfig-eingesperrt aufgefunden. Die Mutter gilt seitdem als vermisst. Doch anstatt das Haus, wie beabsichtigt, unverzüglich zu verkaufen, beginnen sich Geräusche in den Bäumen „zu äußern“. Auf dass der eigentlich als friedlicher Ausflug gedachte Trip immer mehr zu gefährlichem Grusel findet. Also: ausartet.

„Das Klopfen“ ist das Spielfilmdebüt des finnischen Bestsellerautors Max Seeck („Hexenjäger“; „Teufelsnetz“) und des Werbefilmers Joonas Pajunen, mit dem es die Beiden auf Anhieb in den 55. „Official Fantástic Competition“ von Sitges geschafft haben. Mystische Exotik trifft auf psychologischen, düsteren Horror. Zwischen den Bäumen des archaisch anmutenden Waldes verlieren die von schweren Traumata geplagten Figuren Stück für Stück die Gefasstheit, die sie sich Jahre lang antrainiert hatten – unter dem Motto „Es passiert so viel Scheiße auf  der Welt, je mehr man ausblenden kann, umso besser“. Doch die zur Schau ausgestellte Sicherheit zerfällt. Immer mehr. Merkwürdige Un-Stimmungen verbreiten sich. In den letzten zwanzig Minuten ist „The Knocking“ ein diabolisches Meisterstück (= 4 PÖNIs).

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