DER TEUFELSGEIGER

DER TEUFELSGEIGER“ von Bernard Rose (B + R + K; D/Ö 2012; M: David Garrett & Franck van der Heijden; 123 Minuten; Start D: 31.10.2013); NICOLÒ PAGANINI (27.10.1732 – 27.5.1840) war ein Genie. An und mit der Violine. Mit langem wehendem Haar, wird er beschrieben. Als diabolischer Geiger mit einer dämonischen Aura. Dessen musikalische Exzesse speziell bei der Damenwelt eine „stark erotisierende Wirkung“ (Presseheft) ausübten. „Dass Paganini Macht über die Gefühle seiner Zuhörer hatte, machte ihn unheimlich“ (Presseheft). Klaus Kinski stellte ihn bei seiner ersten und einzigen Regie-Arbeit – „Kinski Paganini“/1987 gedreht – als dauerunruhigen, exaltierten Wüstling vor.

Heute geht es mehrere Show-Nummern „überschaubarer“ zu. Mit dem aktuellen deutschen Star-Geiger DAVID GARRETT (32). Der vermag zwar großartig Geige zu spielen, ist aber als Schauspieler eine völlige Niete. Besitzt nur eine minimale darstellerische Ausdrucksweise und überzeugt nur, wenn er auf seinem Instrument spielt. Sieht aus wie ein Rasputin auf Speed, mit seinen das Gesicht fast gänzlich verdeckenden ellenlangen dunklen Haaren, und redet wie ein Autist. Gehauchte Sätze, mit immer derselben „schmerzvollen“ monotonen Stimmlage. Kokst, säuft und hurt. Oder umgekehrt. Zeigt sich bewegungsgehemmt – torkelt Syphilis- kränklich durch die künstlich erhitzte Szenerie. Bis ihn die wahre Liebe „erwischt“. Doch da er seine Seele bereits seinem Manager, dem Teufel Urbani (JARED HARRIS völlig eindimensional), vermacht hat, denkt DER nicht daran, seinen profitablen Fidelmeister aus seinen gierigen Klauen zu (ent-)lassen. Wegen dieser schönen Charlotte (imponierend: ANDREA DECK). Also muss Paganini weiter leiden. Und spielen. Und schnüffeln. Und saufen. Und leiden. Und wieder…und wieder…, bis…klar.

Ne olle Schmonzette. Ist dieser Streifen. In dem von deutscher Produktionsseite noch Veronica Ferres mitmischt (auch als Co-Produzentin) und aus Österreich für „Nebenbei“ der exzentrische Helmut Berger angekarrt wurde. Wenn man sich zurücklehnt und diesen vorhersehbaren, musikalisch stimmungsvollen Bastei-Filmroman einfach zulässt, geht’s halbwegs. Munter zu. David Garrett (auch einer der Executive Producer) betreibt als Marionette Paganini Eigenwerbung in Sachen Aura und Show mit Violine. Drumherum plustern sich dümmliche Kostüm-Menschen ziemlich schwerfällig und kitschig auf. „Der Teufelsgeiger“ ist nett-langweilig (= 2 PÖNIs).

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