TATORT: FREIES LAND (3.6.2018)

Quelle: BR / Claussen + Putz Filmproduktion GmbH / Hendrik Heiden

Sie sind mit die dienstältesten „Tatort“-Ermittler innerhalb der populären ARD-Reihe. Heute Abend waren sie – UDO WACHTVEITL als Franz Leitmayr und MIROSLAV NEMEC als Ivo Batic – zum 77. Mal seit dem 1. Januar 1991 als Münchner Kriminalisten aktiv. Die Insgesamt-Folge 1061 hieß „Freies Land“. Drehbuch: Holger Joos; Regie: Andreas Kleinert. Thema: Im Milieu der so genannten „Reichsbürger“. Allerdings: als Pipi-Krimi. Was hatten wir beziehungsweise: was soll ich glauben, was wird behauptet:

1.) Zwei Münchner Polizisten geben sich selbst den Auftrag, weit jenseits von München, im Osten Niederbayerns, an der tschechischen Grenze, einen möglichen  Mordfall aufzuklären. Das heißt, sie fahren solo dort hin und ermitteln auf eigene Faust. Also bleiben die ganze Zeit alleine dort. Wie zwei Sheriffs aus einem Western, jedenfalls giert die Musik zeitweise nach Western-Atmosphäre.

2.) Dort, im tiefsten Abseits-Bayern, haben sich „Reichsbürger“ gruppiert. Ein Anführer versammelt wie Jesus seine Jünger im Lager, um sich „staatlich“ selbständig zu machen. Leitmayr & Batic kommen nicht voran, bleiben aber hier. „Begleitet“ von zwei örtlichen Polizisten-Deppen (darunter: Kabarettist Sigi Zimmerschied). Bis 21 Uhr wird nur gelabert. Dann a-bißerl „Action“.

3.) Immer öfter blicken wir ein wenig auf das Klischee-Personal „Freiland“, wo sich jede Art von „solchen“ Dreckstypen versammelt. Auch ein Mädel. Samt blinder Tochter. Regisseur Kleinert piekt sich Psycho-Studien-Motive heraus, die etwa so interessant sind wie die Kuh, die am Wegesrand scheißt. Grauslicher, völlig spannungsloser Seelen-Schmalz in Häppchen.

4.) Dann stellen sich übliche private Beweggründe wie Geld und Triebe als Krimi-Leitfaden heraus. Und:

5.) Eine Art Maria übernimmt die bekloppten Jünger. Und wird weitermachen. Ein emanzipatorisches Amen.

Ein starkes aktuelles Thema, Reichsbürger, verschenken Drehbuch-Autor und Regisseur mit lächerlichen, reiz- wie spannungslosen diffusen Geschehnissen innerhalb einer extrem hohen Langweiligkeits-Stufe. Andreas Kleinert, der Spielleiter, inszenierte einen unerträglichen Schwachmaten-Ringelreihen-Krimi. Gott sei Dank, jetzt ist erst einmal originale „Tatort“-Sommerpause. (Mit einer Til Schweiger-Unterbrechung am 8. Juli). Danach sollte es wieder bessere, spannendere Folgen geben als so etwas wie diesen Theorie-Stuss von eben (= 1 PÖNI).

 

 

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