PÖNIs: (4/5)
Die deutschen Nachkriegsfilme befassten sich oft mit der herzigen Lebensqualität von Menschen, die im Schwarzwald kitschige Heimatverbundenheit zeigten. Heute Abend dagegen ummantelte ein Kriminalfilm die Geschehnisse in dieser städtischen Rand-Wald-Natur-Region. Mit EVA LÖBAU (als Franziska Tobler) im 9. und mit HANS-JOCHEN WAGNER (als Friedemann Berg) als Ermittler im 8. „Tatort“-Fall. Deren beider Auftritte davor, am 13. Februar 2022, betitelt mit „Saras Geständnis“, ordentlich punkten konnten (s. TV-KRITIK /4 PÖNIs). Und DIE auch hier wieder, in einem psychologisch ausgefeilten Spannungslauf, mehr sortierend denn souverän mitwirken. Was beide um so interessanter erscheinen lässt. Weil die charakterliche Pole-Position eindeutig von der sensationellen LISA HAGMEISTER als gepeinigte Sandra Vogt, die die „DIE BLICKE DER ANDEREN „empfängt“, souverän traurig, wütend, entnervt und leidvoll-faszinierend eingenommen wird. Ihr gehört der Charakter-Jubel. Ein starkes Drehbuch von Bernd Lange und die einfühlsame Charakter-Regie von Franziska Schlotterer ließ diesen „Tatort“ Nummer 1215 als eine emotionale Außenseiter-Besonderheit wirken (= 4 PÖNIs).