TATORT: DEIN NAME SEI HARBINGER (10.12.2017)

PÖNIs: (2/5)

Es war – seit 2007 – die 16. „Tatort“-Regie für den studierten Soziologen und Regisseur FLORIAN BAXMEYER, der 2002 für seinen Film „Die rote Jacke“ eine „Oscar“-Nominierung in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ erhielt und 2003 mit dem Studentenfilm-„Oscar“ ausgezeichnet wurde. In diesem Jahr war er bereits – übrigens: sehr beeindruckend – für 2 x „Bremen“-„Tatort“-zuständig („Nachtsicht“/12.03.) und „Zurück ins Licht“ (22.10.), nun versuchte er sich, für den „Tatort“-Fall Nr. 1038, auch mal in der deutschen Hauptstadt. Wo sich seit dem 22. März 2015 („Das Muli“) das Gespann Nina Rubin (MERET BECKER) & Robert Karow (MARK WASCHKE) bislang vergeblich abmühte, irgendeine Nähe oder tiefere Spannung zu erzeugen. Mit zu vielem privatem Kuddelmuddel robbte man sich langatmig über die Runden, zudem waren anfangs die Folgen – obwohl zeitlich lange weit auseinander ausgestrahlt – auch noch unverständlicherweise zusammenhängend annonciert worden, während die Chemie zwischen den Beiden nie wenigstens halbwegs stimmte: das Ermittler-Team kotzte sich mehr an, als dass es beruflich miteinander auskam. Berlin platzierte sich in Sachen Sonntag-Abend-Krimi seitdem nur noch im unteren Qualitätsfeld. Motto: „Tatort“-B-B: Berlin-Banal.

Heute war es wenigstens bis 21:02 Uhr spannend. Danach nur noch wenig interessant, schon gar nicht mehr plausibel: mit einem auch noch schlecht geschnittenen Plot. Bei dem der Rotz-Bulle Karow sich gefangen nehmen lässt wie ein kleiner dummer Bub ; eben noch in der Badewanne festgesetzt-liegt, um dann in der nächsten Einstellung mit dem Macken-Täter (CHRISTOPH BACH; netter Psycho) „draußen“ frei umherzulaufen. ER, der stets Übelstgelaunte, zu dem seine Kollegin Nina, nun vom häuslichen Partner und vom „schwierigen“ Sohn, also endlich auch von privaten Eskapaden befreit (Drehbuch: Michael Comtesse + Matthias Tuchmann), sagt: „Nich‘ immer so’n Arsch sein“. Genau. Oder wenn schon, dann klobiger. Härter. Überzeugender. Konsequenter. Nicht so kindisch-bockig-beknackt. Und auch diese Model-Praktikantin Anna (Carolyn Genzkow) mit ihren persönlichen Eigen-Aktionen (= völlig dämlich) wirkt hier nur wie eine platte, peinliche Amts-Flunder.

Worum es hier ging: um Reproduktions-Medizin. Aber das war und ist völlig wurscht. Wenn es weitgehend so dermaßen hölzern-uninteressant erzählt wird wie hier. Einzig die unterirdische Berliner U-Bahn-Atmosphäre mit ihren riesigen Katakomben roch gut, der Rest ist: Verbrennung bei klassischer Musik. BERLIN, die Haupt-Stadt, die vieles einfach nicht (mehr) auf die Reihe kriegt (= 2 PÖNIs).

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