DRESDEN war beim „Tatort“ zuletzt immer eine Problemzone. Wenn ich da nur an die Davor-Folge vom 21. Mai 2018 denke, „Wer jetzt allein ist“ (s. TV-KRITIK), die war ein Desaster. Nach dem dann auch Oberkommissarin Hennie Sieland alias ALWARA HÖFELS wegen „fehlendem, künstlerischen Konsens“ (nach sechs Folgen) ausstieg. Ihre Nachfolgerin heißt Leonie Winkler und wird von CORNELIA GRÖSCHEL gespielt. Weiterhin mit von der sächsischen Krimi-Party: KARIN HANCZEWSKI als Oberkommissarin Karin Gorniak sowie, als – bislang – ewiger „Trottel“: MARTIN BRAMBACH als Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel.
Heute Abend die nicht für möglich gehaltene MDR-Thriller-Kehrtwende. Ein Krimi, von der allerersten Sekunde bis tatsächlich – ununterbrochen – zur letzten DIE DEFINITION von – beziehungsweise mit – purer (An-)SPANNUNG. Was der kühne Drehbuch-Autor EROL YESILKAYA und Jungspund-Regisseur ALEX ESLAM gemeinsam mit dem starken Ensemble fabriziert haben, war großes deutsches „Skandinavien-Hammer-Krimi-TV-Kino“. Pikobello Gänsehaut-Stimmung; ein großartiges Genre-Vergnügen! Raffiniert, klasse psychologisch choreografiert mit dem ab 21 Uhr feststehenden Serienmörder (sau-schurkisch-fein: BENJAMIN SADLER) und mit der Liv Ullmann-jung wie aus dem Gesicht geschnittenen „humanen“ Debütantin Winkler-Gröschel, mit der – von ihrem Vater geprägten – Schissigkeit. So angenehm-nervlich-fertig war ich schon ewig nicht mehr bei einem „Tatort“. Ausgerechnet „Dresden“ liefert mit der 1092. „Tatort“-Folge einen der besten Filme dieser Reihe überhaupt. EMOTIONAL überwältigend. GRATULATION (= 5 PÖNIs).