SUCKER PUNCH

SUCKER PUNCH“ von Zack Snyder (Co-B+R; USA 2010; 110 Minuten; Start D: 31.03.2011); der gerade 45 Jahre alt gewordene Typ aus Green Bay/Wisconsin ist und bleibt ein perverser Gewalt-Pornograf der Leinwand, siehe die Comicverfilmung „300“ von 2007, „Watchmen – Die Wächter“ von 2009 und siehe vor allem jetzt DIES hier. „Sucker Punch“, etwa „Ein heimtückischer Schlag ins Gesicht“, verkommt zu einem Hohelied auf Gewalt, Gewalt und nochmals Gewalt. Roh, primitiv, widerlich. Als perverser Unterhaltungs“bonbon“. Weil – diesmal von „Mädels“ ausgeführt. Einer Art „Bunny-Gang“ nach Playboy-Art. Mit „Spice Girl“-Plastik-Geschmack: Ob modellig blond oder braun oder asiatisch, für „Jeden“ ist „Eine“ dabei. Halbnackig, doof, aber immer hübsch stallonig: „The Expendables“ auf jung-weibisch. Mit riesigen Schießprügeln, überdrehter Luftakrobatik, einer bescheuerten Naiv-Alibi-Verruchtshow, also mit einer Banal-Story, die auf eine Briefmarkenrückseite passt: Girlies „mit Eiern“ auf Abräum-Jagd. In drei Welten: Puff, Fiction, Irrenhaus. Beziehungsweise umgekehrt. Als Luder-Jagd mit Stangen-Charme-Erotik. Und Wut-Power. Weil sie zwischendurch auch mal von Loddeln verprügelt oder (angedeutet) vergewaltigt werden. „Angetrieben“ von einem „Weisen“ (SCOTT GLENN) mit Sprüchen wie „Wenn die Realität ein Gefängnis ist, kann dein Verstand dich befreien…“. Verstand? Wo? Bei wem? Und wann bzw. wieso?? Oder: „Hier sind eure Waffen. Nehmt sie, und euer Weg in die Freiheit beginnt“. Ah ja.

„Sucker Punch“ oder – ein primitiver, fast ständig pop- und punkmusikalisch grölender Genre-Eintopf-Fraß für pubertierende Freaks. Voll von „schönem“ Zeitlupen-Gewaltkram. Mit „ästhetischem“„Sexy-Geballer“. Im brüllenden Hochglanzformat. Als abendfüllender Action-Schwachsinn um (zunächst) scheinbar hilflose junge Dinger und mächtige, böse Macho-Kerle. Oder – wie aus Opferrinnen markige Rache-Holzschnittpuppen entstehen. Die aufreizend zurückkeilen.

In der Mixtur aus Kriegsfilm (1. Weltkrieg, mit den bösen Uniformen aus Germanien; B 25-Bombern), Kung-Fu-Fantasy (Samurai-Alices im Wunderland), Horror (Drachen-„Godzillas“ lassen grüßen), Science Fiction (und ewig grüßt der Krieg der Sternchen) und Thriller („Ich fliehe von hier, ich werde frei sein“: Eine Barbie-Detektivin tanzt Amok) läuft ein dämliches, behämmertes Schauermovie mit permanentem Dauerkrawall und ewigen Feuergefechten ab. Als Abschlacht-Vergnügen vom Fließband. Macht doch Spaß, wenn die Babydolls & Co. kräftig (Pulver-)Dampf ablassen. Und die Kugeln herrlich spritzen. Was für ein krankes Kino-Teil ist bloß dieser abstoßende „Unterhaltungsfilm“.

P.S.: Mit viel Heuchel-Gedöns. Wenn in den USA während einer großen öffentlichen Live-Veranstaltung wie die „Oscar“-Zeremonie einmal das F-Wort (FUCK) fällt, ist die Empörung immens. Und wird straf-teuer. Zweitens: Der vierfach preisgekrönte „Oscar“-Sieger „The King´s Speech“ ist für den USA-Markt entschärft worden. Wegen „einiger Kraftausdrücke“. Deshalb erhielt er nur für Erwachsene die Kinofreigabe. In der nun überarbeiteten Fassung wird er ab 1. April nun auch für Jugendliche „geeignet“ sein. Für „Sucker Punch“ musste Zack Snyder 18 Minuten schneiden, um eine Jugendfreigabe „ab 13“ zu bekommen. Mindestens 90 wären eigentlich angebracht (für die spätere DVD-Auswertung wird es dann eine komplette Fassung geben). Was sind doch die Amis für Heuchel-Brüder. Und –Schwestern: „Sucker Punch“ ist ein stinklangweiliger FUCK YOU-Film (= O PÖNIs).

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