SPURLOS – EIN STURM WIRD KOMMEN

„SPURLOS – EIN STURM WIRD KOMMEN“ von Kim Farrant (Australien/Irland 2014; B: Michael Kinirons, Fiona Seres; K: P. J. Dillon; M: Keefus Ciancia; 112 Minuten; deutscher Heimkino-Start: 28.02.2019); zu dem deutschen Heimkino-Titel – im Original heißt der bereits 2014 gedrehte Streifen: „STRANGERLAND“. Er wurde beim renommierten „Sundance Film Festival“ im Januar 2015 vorgestellt, lief danach beim „Sydney Film Festival“ sowie  beim hiesigen „Fantasy Film Fest“. Jetzt entdeckt ihn (endlich) bei uns das Heimkino.

SIE ist seit Jahren außerordentlich fleißig. Ist bisweilen bei vier Produktionen pro Jahr beteiligt und findet jetzt auch den Mut zur darstellerischen Hässlichkeit. Die Rede ist von der am 20. Juni 1967 in Honolulu, Hawaii geborenen US-amerikanischen-australischen Schauspielerin und „Oscar“-Preisträgerin NICOLE KIDMAN („The Hours“). Der wir hierzulande in dieser 11. Woche des Jahres 2019 gleich zweimal in „speziellen“ Filmfiguren-Parts begegnen. Während im „regulären“ Kino am 14.03.2019 ihr aktueller Spielfilm „Destroyer“ anläuft, haben wir parallel die Möglichkeit, sie bei einem nicht minder spektakulären, älteren Auftritt zu bestaunen. In „Strangerland“ mimt sie eine am Rande der Schizophrenie und Paranoia wandelnde Ehefrau und Mutter Catherine, die mit ihrer Familie – Ehemann Matthew Parker (JOSEPH FIENNES) und zwei Kindern – von der Großstadt Coonaburra in die kleine Gemeinde Nathgari im australischen Outback zieht. Warum, was die Familie veranlasst hat, diesen gemeinsamen Schritt zu unternehmen, schimmert nach und nach durch – es gab da „gewisse Vorkommnisse“. Was die pubertierende „Lolita“-Tochter Lily (MADDISON BROWN) betrifft. Hier, in der Abgeschiedenheit, setzt die kleine Gemeinschaft auf den Neuanfang. Doch der Nachwuchs, sowohl Lily wie auch der jüngere Sohn Tommy (NICHOLAS HAMILTON), kommen mit der neuen „heimischen“ Situation nicht klar. Die Spannungen innerhalb des Familienverbunds nehmen in dieser sowieso schon hitzigen Klima-Atmosphäre, täglich bis zu 40 Grad Wärme, zu. Dann verschwinden die Kinder. Während ausgerechnet parallel ein gigantischer Sandsturm die Region „überschüttet“. Der örtliche Polizei-Verantwortliche, David Rae (HUGO WEAVING), begibt sich mit Helfern auf die Suche. Während bei den Eheleuten, vor allem bei Mutter Catherine, die Nerven immer mehr „verrückt“ spielen. Und sich immer mehr mögliche „Schuldige“ interpretieren lassen.

Ein Spannungs-Movie. Unterstützt mit faszinierenden Blicken von Kamera-As P. J. Dillon („Game of Thrones“) in die geheimnisvoll-ausschauende, bedrohlich wirkende (New South Wales-)Wüsten- und Gebirgs-Landschaft. Von der Newcomerin Kim Farrant, einer bis dato erfolgreichen Kurz- und Dokumentar-Filmerin, sowohl mit familiären Dämonen-Spuren als auch mit kriminalistischen Entführungsmotiven spannend-irritierend beleuchtet. Dabei hilft ihr vor allem die buchstäblich-wunderbar-„fiebrige“ NICOLE KIDMAN, wenn sie sich als Catherine vollends Seelen-entblößt. Nicole Kidman gehört hier „die Bühne“, mit ihrer grandiosen, fesselnden Trance-Performance. So dass Joseph Fiennes („Shakespeare in Love“) und Hugo Weaving (der unvergessene Agent Smith in der „Matrix“-Trilogie) zu „verdächtigen“ Stichwortgebern degradiert werden.

Kein Muss-Heimkino-Film, aber eine imponierende, unterhaltsame Ergänzung, wenn man am Gesamtschaffen einer aufregenden NICOLE KIDMAN interessiert ist, die sich gerade offensichtlich-genüsslich in stark-„ungeschminkten“, filmischen Charakterparts tummelt (= 3 PÖNIs).

Anbieter: „kochfilms“.

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