Der Österreicher Peter Keglevic lebt schon seit Jahren in Berlin und hat neben einigen exzellenten Krimis für die Fernsehserie „Tatort“ auch hervorragende Kinofilme gemacht. „Bella Donna“ war 1982, „Der Bulle und das Mädchen“ war 1984 Kino vom feinsten. „Magie Sticks“, 1986 die erste Amerikaarbeit, ging dagegen ‚voll in die Hose‘. Am letzten Sonntag war Peter Keglevic mit dem SFB-Fernsehfilm „Dort oben im Wald bei diesen Leuten“, der Pilotfilm für die neue Polizeifigur Franz Markowitsch alias Günther Lambrecht, mit einer diskutablen Arbeit zu erleben.
„DER SKIPPER“ von Peter Keglevic (B+R; DDR 1989; 98 Minuten; Start D: 05.04.1990); ist – auf gut deutsch – ‚unter aller Sau‘, Keglevic mag plötzlich die Frauen nicht mehr. Er, der jahrelang gerade ihre Kraft, ihren überlegenen Verstand, ihre emotionale Stärke, ihren Charme, ihre Schönheit und Witz vorstellte, führt zwei po-wackelnde, dümmliche Kinder-Girls vor, die nur blöd und geil sein dürfen. Ihr Partner ist ein Seemann, der nach einem Unfall auf See, bei dem sein Freund umkam, abgedriftet ist. Weil dieser Freund auch der Geliebte seiner Frau war, die ihn nun verlassen hat. Alles klar? Seelen-Qualen sind angesagt, tiefes Bauchweh.
Die beiden Frauen wollen nach Barbedos.
Warum, wissen sie zwar auch nicht, aber sie wollen halt dahin. Und der Skipper lässt sich natürlich schnell und mit einem bisschen alkoholischen und erotischen Nachschlag darauf ein. An Bord ist dann die Hölle los. Die Blonde ist sauer, weil der Skipper besser mit der Schwarzen klarkommt, und macht Rabatz. Provoziert und lässt auch schon mal den zuckerkranken Kerl ‚hängen‘. Man stänkert wie auf dem Schulhof und am Ende überlebt niemand die Tour.
„Der Skipper“ ist eine Zumutung. Dialoge zum Wegrennen, Situationen aus der pubertären Klischee-Kiste, inszenierter Blödsinn. Patsy Kensit und Elizabeth Hurley müssen die ausgeflippten, behämmerten Frauen spielen, während Jürgen Prochnow auftritt, als wäre er ein Pennäler auf seiner
ersten Spritztour.
„Der Skipper“ ist leider vertane Zeit, ein sehr dürftiger neuer Film des großen Talents Peter Keglevic (= ½ PÖNI).