SEAN CONNERY zum 60. Geburtstag (RIAS 2 Special „Film aktuell“ vom 21.08.1990)
Er wurde am 25. August 1930 im Armenviertel von Fountainbridge beim schottischen Edinburgh als Sohn eines LKW-Fahrers und einer Putzfrau geboren. Sein Bett war die Aussteuerkiste im Kleiderschrank. Den Waschraum im Treppenhaus teilte sich die Familie mit 12 anderen Mietern. Seine erste Arbeit fand er als Gehilfe eines Milchmannes. Mit 17 ging er zur Marine und absolvierte seine 2jährige Dienstzeit im Mittelmeer. Nach seiner Entlassung im Jahre 1949 versuchte er sich in den verschiedensten Jobs: als Maurer, Bergmann, LKW-Fahrer, Zementmischer, Bademeister und – Sargpolierer. Auf der Suche nach einem weniger mühsamen Leben wurde er Modell an der Kunstakademie in Edinburgh, wo er als griechischer Athlet oder als römischer Krieger Modell stand. Er trainierte Bodybuilding und nahm 1950 als „Mister Scotland“ bei den Mister-Universum-Wahlen in London teil. Und wurde immerhin Dritter. Danach beschloss er, sein Glück im Showbusiness zu versuchen.
Seine erste Rolle war die eines Matrosen in dem Musical „South Pacific“. Das Wochenhonorar betrug 12 Pfund. Kleinere Theaterrollen schlossen sich an. Sein Durchbruch kam, als er für Jack Palance in einem Film als Boxer einspringen musste. 1956 kamen daraufhin die ersten kleinen Spielfilmrollen. Ein 5-Jahres-Vertrag mit der 20th Century Fox brachte ihm die ersten größeren Rollen, darunter in dem Kriegsschinken „Der längste Tag“. 1962 sollte dann zu s e i n e m Jahr werden. Ein kanadischer Produzent und ein britischer Anwalt taten sich zusammen, um die James-Bond-Romane des Starautors lan Fleming zu verfilmen. Sie kauften alle Rechte und wählten ihn für die Rolle des Agenten 007 aus, nachdem David Niven und Patrick McGoohan abgelehnt hatten. Als der erste Film, „James Bond jagt Dr. No“, abgedreht war, gab es bei den Produzenten nur enttäuschte Gesichter. Sie konnten nicht glauben, dass der Film ein Erfolg werden würde. Die Weltpremiere fand am 6. Oktober 1962 in London statt, und von da ab beginnt das wahre Märchen, Das Publikum applaudierte enthusiastisch und kam im Scharen, und die Presse war begeistert von ihm, von SEAN CONNERY. Der Rest ist Legende. Bis 1971 spielte er sechsmal den smarten Geheimagenten Ihrer Majestät, danach hatte er die Nase von dieser Figur endgültig voll.
Sean Connery wollte erwachsen werden. Wollte auch als Charakterschauspieler dominieren und anerkannt werden. Also stieg er immer wieder vom Bond-Sockel herunter, um in großartigen Filmen wie „Marnie“, „Ein Haufen toller Hunde “ oder „Der Anderson-Clan“ unter Starregisseuren wie Alfred Hitchcock und Sidney Lumet zusammenzuarbeiten. Und: Sean Connery erwies sich in der Tat als ein hervorragender, wandlungsfähiger Schauspieler mit einer immensen Ausstrahlung. Ein Leinwandstar, der dann nach 1971, dem Bond-Ausstieg, in Filmen wie „Robin und Marian“ von Richard Lester, „Der erste große Eisenbahnraub“ von Michael Crichton, „Time Bandits“ von Terry Gilliam oder „Am Rande des Abgrunds“ von Fred Zinnemann mitwirkten 1983 ließ er sich noch einmal überreden, den britischen Agenten James Bond zu spielen. In
„Sag niemals nie“ überzeugte das ironische, geistreiche Spiel von Connery ungemein und sorgte für einen letzten, großen Auftritt des beliebten Leinwandhelden. Für viele Bond-Fans ist „Sag niemals nie“ der beste 007- Film überhaupt.
Danach kamen Erfolge wie
„Der Name der Rose“, „Die Unbestechlichen“, „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ und jetzt „Die Jagd auf ‚Roter Oktober‘“. 1987 erhielt Sean Connery für die Rolle eines Polizisten in „The Untouchables – Die Unbestechlichen“ seinen ersten „Oscar“. Ohne seine Mitwirkung als Indy-Vater wäre „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ nicht solch ein brillanter Erfolg geworden. Und als russischer Kapitän macht er gegenwärtig in „Die Jagd auf ‘Roter Oktober'“ wieder eine überzeugende Figur. Sean Connery ist ein As wie es einst Asse wie Humphrey Bogart, Robert Mitchum oder Clark Gable waren. Sie sind selten, weil in dieser Mischung aus Begabung und Ausstrahlung ungewöhnlich. Wenn sein Name in einem Film annonciert ist, darf man sich freuen.
Sean Connery, der Star, der Schauspieler, wird am Sonnabend 60 Jahre alt.
SEAN CONNERY zum 70. Geburtstag („DeutschlandRadio Berlin/Ortszeit“/vom 25.08.2000)
Geboren wurde er am 25. August 1930 im Armenviertel von Fountainbridge im schottischen Edinburgh unter dem Namen THOMAS Connery. Als Sohn eines LKW-Fahrers und einer Putzfrau. Mit 14 verlässt Thomas die Schule, um als Milchmann/als Milchausträger zu arbeiten. 1946 verpflichtet er sieh für 12 Jahre bei der Royal Navy. Doch nach 3 Jahren wird er wegen Magengeschwüren entlassen. Fortan jobbt er als Maurer, Bergmann, LKW-Fahrer, Zementmischer, Club-Rausschmeißer, Bademeister und Sargpolierer. Er ist 1 Meter 89 groß, macht viel Krafttraining. und wird 1953 in London beim Wettbewerb um den Titel eines „Mr. Universum“ immerhin Dritter. Danach versucht er sein Glück im Show-Business. Seine erste Bühnenerfahrung erfolgt im Matrosenchor des Musicals „South Pacific“. Für 12 Pfund die Woche. Kleinere Theaterrollen schließen sich an. Als er für Jack Palance in einem Film als Boxer einspringt, nennt er sich SEAN Connery.
Ab 1956 kommen die ersten kleinen Spielfilmauftritte. Ein 5 Jahres-Vertrag mit der Filmfirma „20th Century Fox“ bringt ihm die ersten größeren Rollen, darunter im Kriegsschinken „Der längste Tag“. 1962 aber beginnt seine eigentliche Karriere. Nachdem David Niven und Patrick McGoohan abgelehnt hatten, bekommt er die Haupt- und Titelrolle in dem Thriller „James Bond jagt Dr. No“. Danach ist er ein Star: Sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik. Und wird künftig als d e r definitive BOND-Darsteller hofiert. Bis 1971 spielt er 6 x den smarten Geheimagenten Ihrer Majestät, dann steigt er aus.
Sean Connery will ERWACHSEN werden. Will auch als Charakter-Darsteller überzeugen. Also steigt er vom Bond-Sockel herunter und zeigt in Filmen wie „Marnie“, „Ein Haufen toller Hunde“ und „Der Anderson-Clan“ unter Star-Regisseuren wie Alfred Hitchcock und Sidney Lumet sein wahres Können. 1983 lässt er sich noch einmal für einen letzten 007-Auftritt in „Sag niemals nie“ überreden. 1986 spielt er in der Bernd-Eichinger-Produktion „Der Name der Rose“ die Hauptrolle. Ein Jahr darauf erhält er für den Part als Polizist in „The Untouchables – Die Unbestechlichen“ von Brian De Palma den „Oscar“ als „bester Nebendarsteller“, Und 2 Jahre später triumphiert er als komischer Vater von Harrison Ford in dem Spektakel „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ von Steven Spielberg.
Zurzeit arbeitet Sean Connery an seinem 65. Spielfilm: „Finding Forrester“ von Gus Van Sant. Er ist unangefochten ein Weltstar, der sich im Übrigen selbst gern auf die Schippe nimmt.
Sean Connery zählt zu den Ausnahmeerscheinungen im internationalen Kino. Steht etwa „Helden“ wie Clark Gable, Humphrey Bogart und Robert Mitchum gleich: Eine seltene „Spezies“, weil in dieser Mischung aus Begabung u n d Ausstrahlung ungewöhnlich.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM 70. SEAN CONNERY!