„Der Schrei“ (Magazin der ÖTV-Jugend-Berlin) Nr. 12 ca. Anfang 1969
Es gibt in Berlin zahlreiche Filme älteren Jahrgangs, die immer und immer wieder in Spätvorstellungen ihr Publikum finden und es aufs Neue zu begeistern verstehen. Im Studio am Kurfürstendamm läuft seit nunmehr knapp 50 Wochen an jedem Freitag zur Spätvorstellung (23.15 Uhr) die Komödie „DER ROSAROTE PANTHER“ von Blake Edwards.
Blake Edwards hat eine Komödie geschaffen, die nicht nur nach dem Urteil seiner begeisterten Beschauer als vollkommener Spaß angesehen wird, sondern die auch in der Filmwelt oftmals als Beispiel für eine echte Komödie herangezogen wird.
Der „Rosarote Panther“ ist ein unschätzbar wertvoller Brillant. Er gehört der Prinzessin Dala, einer ebenfalls hinreißenden Schönheit. Sir Charles Lytton ist ein sehr weltmännischer Typ – und ein erfolgreicher Juwelendieb. Wenn sein Plan klappt, wird Dala ihren Brillanten wohl verlieren. Sein Neffe George dagegen macht sich nichts aus diesen wertvollen Steinen (jedenfalls scheint es so). Er kümmert sich mit Vorliebe um Mädchen, zum Beispiel auch um die aparte Simone, einem wirklich entzückenden Geschöpf. Nur leider oder ausgerechnet zufällig ist diese auch noch die Frau des berühmten Polizeiinspektors Clouseau. Dieser Staatsdiener ist mit einer teuflischen Eigenschaft ausgestattet, er „tritt immer ins Fettnäpfchen“. Nicht wollend, sondern müssend, wie er glaubt. „Ich verstehe bloß nicht, dass mir dabei kaum was passiert“ bemerkt er dazu resignierend.
Es wurde alles richtig angepackt. In einer malerisch schönen, hervorragend farb-fotografierten Landschaft entwickelt sich mit einem Glanzaufgebot an Stars (David Niven, Claudia Cardinale, Robert Wagner, Capucine und einfach einmalig in seinem Minenspiel Peter Sellers als Inspektor Clouseau) eine charmante, humorvolle und nie überdrehte Komödie. Spannung, witziger Humor, Tempo, tolle Bilder und ein Schauspieler-Team, bei dem sich die Freude und die gute Laune am Spielen auf den Zuschauer überträgt, ist genau die richtige Mixtour für unterhaltsame Stunden. Das Vergnügen beginnt nicht erst nach langsamen Anlauf, nein, schon bei dem sagenhaft spaßigen Vorspann ist man gleich „mitten drin“. Und ein letzter, erwähnenswerter Faktor ist die wunderbar passende Musik von Henry Mancini.
Eine gute und sehr empfehlenswerte Medizin für „schlechte Tage“.