SCHOCK

PÖNIs: (4/5)

ATMO-SPANNEND. Titel = „SCHOCK“ von Daniel Rakete Siegel und Denis Moschitto (B + R; D 2022; K: Paul Pieck; M: Hainbach; 104 Minuten; deutscher Kino-Start: 15.02.2024). Normalerweise kriegen wir „so was“ aus dem Hollywoodland nebenbei geliefert. Stichworte: Klein, schmutzig, knallhart. Diesmal aber dürfen wir erleben, was kinematografisch passiert, wenn sich eine deutsche Crew an „so was“ heranmacht. Motto: Köln schmutzt. Weil Bruno (DENIS MOSCHITTO) aktiv mitwirkt. Bruno ist Arzt, hat aber seine Approbation verloren. Warum, weshalb, wieso, ist und bleibt. Halt so. Als Fakt. Jetzt näht er Wunden und kümmert sich um Patienten, die jenseits des Systems agieren. Und wenn „dabei“ Wunden, Verletzungen, Schmerzen entstehen, ist Bruno gefragt. Erwünscht. Als ihm eine Anwältin einen „lukrativen“ Vorschlag macht (ANKE ENGELKE /auch cool), einem leukämiekranken Kriminellen „zu helfen“, entsteht eine „pikante“ Situation. Bruno gerät mittenmang zwischen die Fronten des organisierten Verbrechens. Also auch gegen Giuli (FAHRI YARDIM /auch Co-Produzent), den Mann seiner Schwester. Der ein Widersacher von Brunos neuem Patienten ist. Was, klar doch, „Feind“ bedeutet.

Robust. Köln. Dass sich „hier“ mal eine Filmtruppe traut, einen lakonischen Kino-Krimi zu puzzeln, ohne viele (überflüssige) Worte anzusetzen, sondern mit dichter, naher, aufmüpfiger B-Kamera knochig-blutig-einwandfrei-cool hantiert, überrascht schon. (Was für ein Satz). Ist ziemlich konsequent-spannend. Stimmt atmosphärisch, ist einwandfrei-kriminell. Erstaunt erheblich. Gut.

Weil  – es wird nicht viel gelabert, sondern mehr „bewegt“. Weil-2 es mehr: auf Gesten, Bewegungen, Blicke, Autofahrten, Mini-Sprache und Türgeräusche ankommt. Während die Musik pikant schnarrt. Und wir empfinden, angepisst-launisch, grinsend, wie hier zwischen Babelsberg- und Bottrop, also gen Köln, langsam aber konsequent-filmisch-stur das Blut hochgefahren wird.

„Schock“ ist ein kleines, biestiges, hacksicheres Kinogeraunze, mit spannend-atmosphärischem Unterwelt-Geschmack. Wo am Ende die Kugeln „schmecken“. Erstaunlich. Weil so Deutsch-FILM-gefällig selten. Bedeutet: Gelungen (= 4 PÖNIs).

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