„SATTE FARBEN VOR SCHWARZ“ von Sophie Heldman (Co-B+R; D/Schweiz 2009; 85 Minuten; Start D: 13.01.2011); der Abschlußfilm der 1973 in Hamburg geborenen Berliner Filmhochschul-Absolventin wurde von vielen Förderinstitutionen unterstützt. „So etwas“ mag man dort, wenn es schön düster-brav in einer reichen deutschen Bürger-Familie zugeht. Wo der Papa krebskrank ist, aber sich nicht behandeln lassen will, und Mutti morgens die Zeitung liest. Die Stimmung signalisiert: Hier sind ZWEI in die guten alten Jahre gekommen. Gemeinsam. Er lächelt wissend vor sich hin, sagt, ich gehe ins Büro, und geht doch nicht dorthin. Sondern in eine soeben gekaufte Eigentumswohnung. „Um zu denken“. Alleine.
In der großräumigen Villa daheim ist anscheinend kein Platz dafür. Die Ehefrau kommt dahinter und stellt die dringende Forderung: „ENTWEDER DIE WOHNUNG ODER ICH!“ Dann aber druckst man noch ein bißchen herum, SIE probiert es auch mal in einer exklusiven Seniorenresidenz, bevor man nochmal mit den erwachsenen Kindern Zuhause herumlabert und auf dem Abi-Fest der Enkelin ausgelassen tanzt. Dann aber ist Feierabend. Lebens-Feierabend. Der schöne gemeinsame Suizid in der Eigentumswohnung.
SENTA BERGER und BRUNO GANZ in einer trostlosen deutschen Alters-Deprigeschichte. Mit der sattsam bekannten deutschen Filmhochschul-Filmsprache, alle 12 Sekunden ein Raunen, ein „vielsagender Blick“, eine immer doppelbödige Äußerung. Niemals eine Direkt-Antwort. Immer gleich „die Tiefe“ mit-dabei. In Bewegung, Gestik, Artikulation. Halt irgendwie „intellektuell“. Nachdenklich sein wollend. Mit vielen Ausrufungszeichen!
„Satte Farben vor Schwarz“ ist eine dünne theatralische deutsche Bourgeoisie-Posse (= 1 ½ PÖNIs).