RUBINROT

PÖNIs: (2,5/5)

„RUBINROT“ von Felix Fuchssteiner (D 2012; B + Co-Pr: Katharina Schöde; nach dem gleichn. Roman von Kerstin Gier/2009; K: Sonja Rom; M: Philipp F. Kölmel; 122 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.03.2013); wehe Onkel Pöni, du machst DEN nieder. Oder findest DEN doof. Wird mir von der jüngeren Tochter eines Freundes fundamental erklärt. Zu dieser weiblichen „Harry Potter“-Partitur. Also dann schau‘n wir mal: auf die erste Verfilmung der „Liebe geht durch alle Zeiten“-Roman-Trilogie von KERSTIN GIER. Aus Bergisch-Gladbach. Die unter den Pseudonymen Jule Brand und Sophie Bérard vorwiegend Frauenliteratur verfasst. Mit ihrer dreibändigen Reihe über die Abenteuer der jungen Gwendolyn „Gwen“ Shepherd in London („Rubinrot“/“Saphirblau“/“Smaragdgrün“) hat sie Bestseller in Genre-Sachen Jugend-Fantasy geschaffen. Geschrieben. Nach seiner Veröffentlichung im Februar 2009 stand „Rubinrot“ ganze 54 Wochen auf der Top-Liste vom „Spiegel“. Wurde allein bei uns über eine Million Mal erworben und in 28 Länder verkauft. Teilt mir die Presseagentur mit. Und lässt mich auch gerne wissen, dass die Trilogie „auch in einem Atemzug mit der Twilight Saga genannt“ wird. Aha.

Dermaßen vorbereitet enttäuscht der Mädels-Film der Produktionsfirma „schlicht und ergreifend GmbH“ doch nicht. Ganz… In der Familie Shepherd „steckt“ das Zeitreise-Gen. Für den jeweiligen Gen-Träger eine Möglichkeit, in die Vergangenheit zu düsen. Doch anstatt Cousine Charlotte, um die sich alles dreht, wird der „normalen“, also aufmüpfigen 16-jährigen Gwendolyn eines Tages schwindlig – und dann befindet sie sich schon am Anfang des 20. Jahrhunderts. In London. Wo sie im Hause der „Geheimen Bruderschaft“ lernen soll, künftig „eleganter“ zu reisen. Durch die Zeiten. Gemeinsam mit dem Schnösel-Schönling Gideon. Ja, ja, was sich mag, das fetzt sich. Anfangs. Dabei geht es um die Sammlung von Bluttropfen. Für einen „Chronographen“. Oder so. Zudem will Gwendolyn natürlich herausbekommen, was es überhaupt mit der geheimnisvollen Familiengeschichte auf sich hat. Also winken Abenteuer. Mit Fechten & so. In dunklen Gemäuern. Und dem Hin und Her zwischen den Jahrhunderten.

Gedreht wurde diese nette Schmonzette in Bayreuth, Coburg, Mühlhausen, Eisenach, Weimar, Köln, Aachen, Jülich und London. Inhaltlich ist sie deutsch, also holprig, bisweilen riecht es zu sehr nach simplem TV als nach großem Aufreger-Kino. Bisweilen ist das hier aber auch ordentlich. Hübsch. Gepolt. In den phantasievollen Motiven. Mit den „brauchbaren“ Spezialeffekten. MARIA EHRICH wirkt sympathisch in der kessen Hauptfigur, ein JANNIS NIEWÖHNER steppt als Gideon (de Villiers) ab; bei den Erwachsenen mischen Veronica Ferres, Peter Simonischek, Katharina Thalbach mit. Ach Clara, ganz so doll war es leider nicht (= 2 ½ PÖNIs).

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