„ROBBI, TOBBI UND DAS FLIEWATÜÜT“ von Wolfgang Groos (D 2015/2016; B: Jan Berger; nach dem gleichn. Kinderbuch von Boy Lornsen/1967; K: Armin Golisano; M: Helmut Zerlett; 105 Minuten; Start D: 01.12.2016); der in Kassel geborene 48jährige Regisseur hatte 2015 mit „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ einen runden Kinderkino-Erfolg zu verzeichnen. Für seinen neuesten Kinderfilm-Streich setzt er auf einen Kinderbuch-Klassiker aus dem Jahr 1967 und schickt ihn modernisiert auf die unterhaltsame Filmreise.
Tobbi (ARSSENI BULTMANN) ist 11, ein Einzelgänger aus Tütermoor, der in der Schule gemobbt wird. Allerdings – Tobbi ist auch ein erfinderischer Solist. Der gerade ein Fahrzeug gedanklich entwickelt hat, das fliegen, schwimmen und fahren kann. Name: Fliewatüüt, Als ihm zufällig ein niedlicher und sehr hungriger Roboter vom Himmel direkt vor die Füße fällt, ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Nach einem ausgiebigen Metall-Buffet ist der kleine Blech-Typ bei Kräften, stellt sich als „Robbi“ aus dem All vor. Erst gilt es, dessen Eltern am Nordpol zu retten, natürlich mit dem beiderseitig hergestellten Fliewatüüt, dann gilt es, den Nachstellungen des skrupellosen Konzern-Chef Sir Joshua (FRIEDRICH MÜCKE) zu widerstehen. Denn der ist natürlich an solch einem lebendigen Roboter hochinteressiert. Könnte er doch dessen Technik in seine eigenen Firmen-Geräte profitabel verpflanzen. Schaltet seine (nicht ganz so hellen) brutalen Handlanger ein. Große Abenteuer winken fortan. Mit einigem Slapstick-Radau.
Spiel, Spaß, Spannung. Über Freundschaft, Kameradschaft, Selbstvertrauen. Mut zu wagen. Mit ALEXANDRA MARIA LARA und Ehemann SAM RILEY als ständig streitendes Superschurken-Pärchen. Und einem Timing, das bisweilen etwas lau daherkommt und mit Floskeln tüütet. Von Ferne winkt etwas der US-Klassiker „Nummer 5 lebt“ von 1986, ohne dessen Emotionspower zu erreichen.
In den Anfangs-1970er Jahren gab es, beim WDR, eine TV-Puppentrickserie mit diesen Figuren; der aktuelle und modern aufbereitete „Fliewatüüt“-Kinofilm setzt auf Action und Effekte und ist damit nicht immer gut herzens-beraten.
Ein mittel-schönes Kinder-Vergnügen, mit zum Schluss einigen Klamauk-Charme-Eskapaden (= 3 PÖNIs).