„DIE RELATIVITÄTSTHEORIE DER LIEBE“ von Otto Alexander Jahrreiss (B+R; D 2010; 96 Minuten; Start D: 26.05.2011); stellt erneut die ewige Dauerfrage: Warum gibt es im deutschen Film kaum etwas zum Lachen? Obwohl doch, wie hier, eine Komödie annonciert ist? Simple Antwort: Zu viel „machende“ Nicht-Talente. Sowie: Der deutsche Film fördert sich massen-tot. Lässt „zu viele ´ran“ und erstickt dadurch Qualität durch Quantität. Ein viel zu viel an Nichts hausiert im deutschen Film-System der Wirtschafts-Kultur. Dazu drei Zitate: „Das Problem des deutschen Films ist…, dass er sich nichts traut“ (Andreas Kilb in der FAZ vom 19.11.05). „So versucht das deutsche Kino seine Mittelmäßigkeit zu bekämpfen, indem es dem Mittelmaß einen pathologischen Befund ausstellt“ (der kürzlich verstorbene Kollege Michael Althen in der FAZ vom 28.6.07, in einem Artikel über neue deutsche Kinofilme beim Münchner Filmfest).“Das deutsche Kino findet zwischen burlesken und tragischen Elementen keinen humorvollen Weg“ (Martin Schwickert im Berliner „Tagesspiegel“ am 6.8.09 in seiner Kritik über den deutschen Film „Maria, ihm schmeckt´s nicht“). Wie auch hier.
Wo ein „Spaß“ nicht über die faden Betriebstemperaturen von Fernsehfiguren und TV-Mief hinauskommt: Beliebigkeit ausstrahlt; öde inhaltliche Wurschtigkeit verbreitet; mit einer verkrampften Pointen-Biesterei herumlümmelnd langweilt. Dabei darstellerisch durchaus bemüht ausschaut. Durch zwei namhafte Akteure in bzw. als gleich 10 Personen; KATJA RIEMANN und OLLI DITTRICH. Im steten Geschlechterk(r)ampf. Versehen mit vielen Perücken-, Zahn- , Bauch-/Po- und Nasenprothesen.
ER als gestresster Werbeagenturchef; als langhaariger Gut-Drauf-Locker-Musiker mit Sonnenbrille; als naiver, lieber netter libanesischer Berliner Gastwirt; als spießiger, schmuddliger, permanent grölender Fahrlehrer mit Bierbauch und Fast-Glatze; als indischer Guru Yogi Swami Helmut mit langem weißem Bart. Bei dem schon mal ein langer lauter Furz die stille Meditationsrunde durchströmt. Mmmmh.
SIE als verklemmte Angestellte vom Ordnungsamt mit imaginärem Partner beim häuslichen Wiener Würstchen-Abendfutter aus dem Glas; als ewig stumm lächelnde Esoterikerin im weißen Gewand, die in ihren eigenen spirituellen, völlig unkomischen Sphären schwebt und Tauben in der Wohnung verwahrt; als gestylte Galeristin und aufgeweckte Zwillingsschwester der Esoterik-Puppe; als venezolanisches Energiebündel und Fahrlehrer-Ehefrau; als bekannte Soap-Darstellerin mit tickender Bio-Uhr, deshalb auf der Suche nach einem geeigneten Samenspender und mit dem Ehemann ihrer abgetauchten Schwester liiert.
Jeder hat was mit jedem. Zu tun, zu fühlen, zu bewegen. Mit Holzhammer-Charme und Episoden-Häppchen. Von populären Schlager-Songs untermalt. Und mit „frischen“ Begleitkommentaren ausgestattet, direkt zum Zuschauenden hin. Ala „Wo die Liebe hinfällt. Manchmal in ein frisch gemachtes Bett. Manchmal in eine Pfütze“. Mmmmh. Doof und völlig unulkig. Wie bei den Herrenwitzen. Die sich immer dieselbe dickliche Fahrschülerin von ihrem unappetitlichen Fahrlehrertyp anhören muss. Mmmmh. Dafür darf dann später dieselbe Fahrschülerin bauchtanzen beim Libanesen. Mmmmh.
Alles dick, dünne, doof. Peinlich. Langweilend. Nix von Ironie. Mit Pointen-Schmackes. Komik-Pfeffer. Von wegen. „Die Relativitätstheorie der Liebe“ ist/wirkt gedanklich, charakterlich, seelisch völlig defizitär. Blöd. Marionetten-Typen werden von einem sauertöpfischen Strippenzieher durch den abgestandenen Klamauk-Kakao gezogen. „Was für eine Zeitverschwendung“, heißt es mal an einer Filmstelle. Mmmmh.
Ach so, und die Sache mit dem Titel?: Diese, also diese Rela….theorie, besteht aus der mehrfachen Zufälligkeit der Zeit- und Raum-Einheit. Oder so. Auf gut deutsch: Wenn man sich öfters „zufällig“ begegnet, ist das Liebe. Mmmmh (= 1 PÖNI; irgendwo gab´s doch schon mal eine Schmunzeleinheit).