DIE REISE DER PINGUINE

„DIE REISE DER PINGUINE“ von Luc Jacquet (Co-B + R; Fr 2003-2005; Co-B: Michel Fessler; K: Laurent Chalet, Jérome  Maison; M: Émilie Simon; 84 Minuten; deutscher Kino-Start: 13.10.2005); einem französischen Biologen, Dokumentarfilmer („Der Kongress der Pinguine“ /1993), Kameramann und Fotografen, der international bekannt ist für viele Natur- und Wildlife-Dokumentationen und dessen Naturfilme vielfach preisgekrönt wurden. In seinem neuen 86-Minuten-Werk beobachten und beschreiben er und sein Team den außergewöhnlichen Lebenszyklus der KAISERPINGUINE in der Antarktis. Was sie da vor Ort innerhalb eines langen Jahres aufgenommen haben, zählt zu den faszinierendsten Tier- und Naturbildern, die das Kino je präsentiert hat. Dabei werden die Tiere nicht „wissenschaftlich“, also belehrend, vorgestellt, sondern als „Überlebenskünstler“, die sich regelrecht dramatisch Jahr für Jahr um ihren Nachwuchs bemühen und um ihre Existenz hart und aufopferungsvoll gegen die eisige Natur und kalte Umwelt zu kämpfen haben.

Dieser einzigartige, großartige, berührende Film steht in der Reihenfolge von neuen Natur- und Tierfilmen wie „Mikrokosmos“ oder „Nomaden der Lüfte“, das heißt: Pädagogik, wie sie früher vorherrschte, ist out; stattdessen setzt die neue Generation von Dokumentarfilmern ganz auf Visualität, Dramatik und Emotionen. Wie also im „richtigen Kino“. Und mit den Gefühlen „übertreibt“ es dann auch die deutsche Fassung ein bisschen, indem sie liebevoll wie sprachlich-kitschig „Mutter/Vater/Kind“-Pinguin den ewigen Existenzkampf kommentieren lässt. Das jedoch nimmt diesem wunderbaren Film nicht seinen besonderen Ereignis-Charakter, sondern lässt auch jüngere Zuschauer den Film „erklärend“ näherbringen.

In Frankreich interessierten sich bislang über 1,8 Millionen Kino-Zuschauer für dieses spektakuläre Schauspiel; in den USA gar hat der Film bereits über 70 Millionen Dollar eingespielt und zählt dort hinter Michael Moores „Fahrenheit 9/11“ zu den erfolgreichsten Dokumentarfilmen aller Zeiten (und ist dort natürlich zugleich der erfolgreichste französische Film überhaupt). Dieses Epos ist eine Hymne über und an das Leben und sollte auch bei uns auf großes Kino-Interesse stoßen (= 4 ½ PÖNIs; wegen der „süßlichen“ deutschen Synchronfassung einen halben Pöni weniger; eigentlich 5).

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