Natürlich und besonders in diesen WM-Tagen: WIR SIND FUSSBALL! Bzw.: Ich bin Fußball. Fan sowieso, seit ich denken kann. Vom Fußball verstehe ich sehr viel, und ich bin auch ein (SEHR) guter Beobachter, Kommentator, Begleiter, Ball-Kritiker. Ganz klar. Ich weiß viel vom und über den Fußball und vieles (natürlich) auch richtiger…..
Was, besser WER mich oft nervt, sind die FUSSBALLSCHIEDSRICHTER. Weil ich ja sooo viel vom Fußball mehr weiß, sehe, kenne, erkenne, also kompetenter zu beurteilen vermag, halte ich sie oft für inkompetent, falsch-liegend, desorientiert, kurzum – grottenschlecht. Mir kommt es (zu) oft vor, dass die sog. Unparteiischen die Spiele entscheiden und nicht die Spieler. Mit den „Schieris“ liege ich oft quer, im Clinch. Das ist in der Bundesliga genauso wie bei der gerade laufenden Weltmeisterschaft in Südafrika (obwohl dort, bislang jedenfalls/Stand 14.6.2010, die Spielleiter okay waren). Seit 1873 gibt es sie im Reglement, nachdem bereits zehn Jahre Fußball gespielt wurde, seit 1882 wurden sie „Pflicht“ für ein Fußballspiel. Den Schiedsrichter als alleinigen Spielleiter gibt es seit 1890. 1899 wurden die Bestimmungen präziser gefasst. Weltweit sollen heute über 240.000 aktiv sein, bei uns in Deutschland gibt es – Stand 2007 – rd. 80.000 Unparteiische. Beim Profifußball, in der Bundesliga, erhält der Schiedsrichter 3.600,-EURO pro Spiel, ein Assistent 1.800,-EURO, der 4. Offizielle 900,-EURO. In der 2. Bundesliga wird die Hälfte gezahlt. Die Altersgrenze für Bundesliga-Schiedsrichter liegt bei 47 Jahren, international bei 45 Jahren. Seit 2006 sind in den nationalen Spitzenligen und bei internationalen Spitzenspielen die Schiedsrichter über Funk (Headset) miteinander verbunden.
Warum ich das so ausführlich meiner heutigen DVD-Empfehlung voranstelle?: Weil es jetzt auf dem DVD-Markt einen ersten FUSSBALLSCHIEDSRICHTER-Film zu annoncieren gilt. Nicht irgendeinen, nicht einen läppischen Werbefilm für sie oder irgendwas Belangloses, sondern einen RICHTIGEN. SPANNENDEN. NAHEGEHENDEN. Kino-liken. Faszinierenden. Mit authentischem Direkt-Kontakt. Als eine Art menschelnder Dokumentarfilm mit vehementer Spielfilm-Spannung und mit viel Story-Charme.
Titel: „REFEREES AT WORK„. Hergestellt haben ihn der belgische Produzent JEAN LIBON und der belgische Dokumentarfilmer YVES HINANT. Als Herstellungsland wird angegeben: UEFA, und da DIE bekanntlich n der Schweiz angesiedelt ist, schreiben wir ihn der Schweiz zu. (Schweiz 2008/2009; 90 Minuten; mit deutschen Untertiteln; DVD-Veröffentlichung: 21.05.2010).
Gedreht wurde anlässlich des UEFA-Europameisterschaftturniers 2008, das ja in der Schweiz und in Österreich stattfand. Dort durften die beiden Filmemacher ganz nah an die Spitzenelite der europäischen Spielleiter heran. Durften sie nicht nur auf dem Spielfeld beobachten, verfolgen, begleiten, sondern durften auch ihren „Funkverkehr“ 1:1 mithören, mit-aufnehmen. Erstmals können wir original mithören, miterleben, worüber sich die Schieris unterhalten, austauschen, informieren; erstmals erleben wir sie hautnah und schweißtreibend bei ihrer nervenaufreibenden ständigen Sekunden-Arbeit. Erstmals erleben wir sie „siegen“, erstmals erleben wir sie scheitern. „Manchmal sind wir die Gewinner, manchmal die Verlierer“, bemühen sich UEFA-Offizielle die Wogen zu glätten.
Wenn Entscheidungen sich hinterher als fragwürdig, fehlerhaft und spielentscheidend
falsch aufzeigen. In dutzendfachen Zeitlupen-Wiederholungen. In den vorwurfsvollen Kommentaren der TV-Reporter oder danach in den Kolumnen der Zeitungsjournalisten. „Es passieren viel schlimmere Dinge überall und jeden Tag in der Welt. Ist doch so“, versuchen sich die Gescholtenen zu trösten. Und: „Es kommt nicht darauf an, was wir sehen, worauf es ankommt, ist, was darüber gesagt wird“, fasst es der Italiener ROBERTO ROSETTI zusammen, der 2008 das Endspiel Spanien gegen Deutschland (gut) pfiff (2:0 für Spanien). Gemeinsam mit den Kollegen HOWARD WEBB aus England (der kürzlich das Championsleague-Finale Inter Mailand gegen Bayern München leitete/2:0 für Mailand), der während des Turniers hier, beim Spiel Polen gegen Schweiz, einen maßgeblichen (Abseits-)Torfehler machte und in der Verlängerungszeit einen – berechtigten – Elfmeter für die Schweiz gab, was zu harschen polnischen Protesten (sogar aus der hohen Politik), persönlichen Attacken und zu schlimmen (Internet-)Morddrohungen führte; PETER FRÖJDFELDT aus Schweden; MASSIMO BUSACCA aus der Schweiz und MANUEL MEJUTO GONZALEZ aus Spanien, der damals beim Spiel Deutschland gegen Österreich (1:0) die beiden Trainer Joachim Löw und Josef Hickersberger nach Assistenten-Aufforderung am Spielfeldrand auf die Tribüne verbannte, werden sie während ihrer Vorbereitungen, Einstimmung in der Kabine, während des Matchs untereinander und vor allem „danach“, offiziell wie privat, unaufdringlich, aber präsent beobachtet.
„Referees At Work“ taucht in unbekannte Seelentiefen ein. Erstmals befand sich eine Kamera direkt in der Kabine der Unparteiischen und nahm deren vielfältige „Reaktionen“ auf. Emotional wie gedanklich. Aber ohne Voyeurs-Haltung. Zur interessanten menschlichen Ikone wird dabei der charismatische Engländer Howard Webb, weil hierbei auch dessen Familie mit in die „Berichterstattung“ einbezogen werden konnte. Sowohl im Stadion (der Vater war früher auch Schiedsrichter) wie auch im häuslichen familiären Umfeld.
Kommentarlos sammeln die Autoren intensive wie breite Motive aus dem Innenleben des Fußballs. Aus dem UNBEKANNTEN Innenleben des Fußballs. Fügen sie zu einer rundum faszinierenden Anders-Fußball-Betrachtung zusammen. Bei der inzwischen auch viel „Mechanik“ mit im Spiel ist. Denn wie und wieso und wie viel da während eines Spiels als „technische Kommunikation“ zwischen den Offiziellen abläuft, ist bisweilen ebenso absurd wie ulkig wie außerordentlich packend. Eine jedenfalls jederzeit stimmungsvolle Tonart. Der Profifußball, das ist inzwischen ein ganz eigener Kosmos in der Mixtur von hochorganisiertem Business, Viel-Extrem-Anspannung, Sport und Spektakel. Und: Auffallend wie oft auch inzwischen Begriffe wie „Sicherheitskräfte“ oder „Sicherheitscheck“ eine immense Begleitrolle spielen. Auf die Frage, was einen guten Schieri letztlich ausmacht, worauf sich ein guter Schiedsrichter besonders einzustellen hat, antwortet einmal der Schwede Peter Fröjdfeldt: „Courage“. Und: „Das Unerwartete erwarten!“. Motto: „Wir sind keine Götter, auch wir machen Fehler“ (Massimo Busacca).
Bemerkenswert auch das angebotene DVD-Bonusmaterial mit u.a. Interviews mit dem Regisseur Yves Hinant und dem italienischen Ex-Schieri-Star Pierluigi Collina.
Der Film „REFEREES AT WORK“, Untertitel: „Schiedsrichter im Fokus“, ist derzeit d a s DVD-Spitzenangebot zum gegenwärtigen Welt-Thema FUSSBALL. Als emotionale wie intelligente Spitzenunterhaltung. Also ebenso amüsant wie klug. Fazit –
P.S.: Werde wohl künftig von meinem „hohen Ross“ als „Besserer Schiedsrichter“ ein bisschen ´runterkommen……. (bis zum nächsten Gagelmann-Spiel jedenfalls).
Anbieter: „My Video“.