Kiew im April 1986. In der Stadt und in den Dörfern feiern die Menschen das Osterfest. Man trifft sich mit Verwandten und Freunden, man ist mit den großen und kleinen Problemen des Alltags beschäftigt. Doch dann werden die Menschen von einer Nachricht beunruhigt, die zunächst nur als schreckliches Gerücht die Runde macht: In einem nahegelegenen Atomkraftwerk soll es zu „Unregelmäßigkeiten“ gekommen sein. Der Name des Ortes: Tschernobyl. Vor 5 Jahren, am 26. April 1986, geriet der 4. Reaktorblock des sowjetischen Kernkraftwerks von Tschernobyl nach einer Explosion in Brand. Was folgte war die größte nukleare Katastrophe seit den Atombombenangriffen auf Hiroshima und Nagasaki. Der sogenannte Super-GAU hat aber nicht nur Menschenleben zerstört und die natürlichen Lebensgrundlagen einer ganzen Region vernichtet, er hat auch schwere Schäden an der Psyche von Menschen verursacht, die, von Experten und Politiker alleingelassen, hilflos der Katastrophe ausgeliefert waren.
Davon handelt und erzählt der 1990 entstandene sowjetische Spielfilm
„RASPAD – DER ZERFALL“ von Michail Belikow (B+R; Sowjetunion 1990; 95 Minuten; Videoveröffentlichung: 27.05.1991). Der schildert das Ereignis aus der Sicht von einigen Betroffenen. Zeigt den Einbruch des Schreckens in den Alltag, zeigt die ganzen Schwächen eines deformierten Systems, taucht in die Seelen der Menschen und des Volkes ein.
“Raspad – Der Zerfall“ ist ein konsequenter, harter und bedrückend-realistischer Film über den großen Knall und Fall von sowjetischer Politik.
“Raspad – Der Zerfall“, nicht nur ein Film über Tschernobyl, sondern auch über die Katastrophe von innen. Über Lüge, Heuchelei und Verantwortungslosigkeit, über Zerfallsprodukte der sowjetischen Gesellschaft. Eine Video-Premiere, die in der Tat unter die Haut geht.
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