PÖNIS BLOG 337 (09.05.2025): Die QUEER-Reihe; Film-Drama: „LAST BREATH“; Frauen-Action: „BALCONETTES“; TV-TIPP?; SUMMER WINE

SONDER-KINO. Unter dem Titel  rbb QUEER  zeigt das rbb-Fernsehen seit 2018 eine eigene Filmreihe jenseits der Hetero-Norm im Programm. Der BR setzt mit  BR QUEER  seit 2022 ebenfalls einen starken Fokus auf das queere-Kino. In diesem Jahr schließt sich erstmals der MDR der Initiative an. Queeres Kino zeigt die Community, wie sie ist: Erzählt von Menschen, die es wagen, sich den Ordnungen anderer zu entziehen, von ihren Erfahrungen, ihren Perspektiven und Sehnsüchten. Oft hält es sich in seiner Form nicht an filmische Konventionen, hinterfragt oder überwindet sie sogar.

Vom 26. Juni bis 31. Juli 2025 präsentieren das BR-Fernsehen (jeweils donnerstags um 23.15 Uhr) sechs und das rbb-Fernsehen vom 20. Juli bis bis 31. August (jeweils sonntags um 22.00 Uhr) sieben queere-Filme. Das MDR-Fernsehen ergänzt den queeren-Filmsommer am 22. Juli um 22.55 Uhr mit einem Film im Programm. Sechs der insgesamt vierzehn Filme erleben ihre Fernseh-Premiere als deutsche Erstausstrahlungen, drei weitere sind Free-TV-Premieren.

„Die Zuschauer:innen erwartet großes Kino mit berührenden Liebesgeschichten, pulsierenden Dramen und mitreißenden Coming-of-Age-Filmen. Nach der Ausstrahlung stehen die Filme jeweils für 30 Tage in der ARD-Mediathek (Salzgeber-Presse).“

1.)        SPANNUNGS-DRAMA, Titel = „LAST BREATH“ von Alex Parkinson (Co-B + R; GB 2023; Co-B: Mitchell LaFortune; David Brooks; K: Nick Remy Matthews; M: Paul Leonard-Morgan; 98 Minuten; deutscher Kino-Start; 08.05.2025). Viele der Filme, die unter Wasser angesiedelt sind, erreichen oft bzw. oftmals im Kino nur plumpes Unterhaltungsniveau. Dies aber ändert sich mit diesem aufregenden Spannungsdrama. Das auf tatsächlichen Ereignissen beruht. Wo jeder Atemzug „eine Rolle“ spielt. Fast 100 Meter unter der Oberfläche der Nordsee herrscht völlige Dunkelheit, eiskalte Temperaturen und absoluter Druck. Für den Berufstaucher Chris Lemons (FINN COLE) und seine Kollegen gehört diese lebensfeindliche Umgebung zum Alltag. Doch was sich im September 2012 während eines Routineeinsatzes ereignet, bringt selbst erfahrene Offshore-Teams an ihre Grenzen. Gerade als sich drei Team-Kollegen daranmachen, ihren nächsten Coup routiniert zu absolvieren, driftet ihr Unterstützungsschiff durch einen plötzlichen Computerfehler von seiner Position ab. So dass die Verbindung innerhalb von Sekunden abgeschnitten ist.: Kein Sauerstoff, kein Strom, kein Kontakt zur Crew. Nur noch das Notfallsystem seiner Taucherausrüstung hält Lemons am Leben  – für wenige Minuten. Eingeschlossen in dieser absoluten Finsternis. Fast 100 Meter unter dem Meeresspiegel beginnt für ihn ein aussichtslos scheinender Überlebenskampf. Während an Bord fieberhaft nach einer Lösung gesucht wird, starten die Kollegen/Innen einen verzweifelten, hochemotionalen Rettungsversuch. In einer Umgebung, bei der jeder Handgriff über Leben und Tod entscheidet. „LAST BREATH“ oder: Und vom Fachpersonal wie WOODY HARRELSON (als Duncan Allcock) und SIMU LIU (als David Yuasa) mehr und mehr übermenschliches erforderlich wird.

Zunächst fanden die Dreharbeiten in der Nordsee an Bord der echten „Bibby Topaz“ statt, also des Schiffes, das während der Reparaturarbeiten im September 2012 manövrierunfähig wurde; spätere Szenen wurden vor Malta gedreht.

Der Autoren-Regisseur ALEX PARKINSON, der bereits mit der preisgekrönten Dokumentation „Der letzte Atemzug – Gefangen am Meeresgrund“ (2019 / im Original ebenfalls „Last Breath“) die wahren Geschehnisse verarbeitete, setzte jetzt auf extrem spannende Spielfilm-Zeichen: „Wenn Menschen mit einem gemeinsamen Ziel zusammenkommen, können die unglaublichsten Dinge passieren“. Dringend Sehenswert  (= 4 PÖNIs).

2.)     FRAUEN-ACTION. Bravo! Titel = „BALCONETTES“ von Noémie Merlant (Co-B, R + D; Fr 2023; Co-B: Céline Sciamma; K: Evgenia Alexandrova; Bearbeitet von Julien Lacheray; M: Uèle Lamore; 105 Minuten; deutscher Kino-Start: 08.05.2025). Endlich kriegen mal „Frauen“ den vollen (Spielfilm-)Zugriff. Zu = bei einem Spielfilm. Wobei, ganz passend, alles zunächst ausschaut wie bei einer Art meschuggen Komödie mit Horror-Teilchen. Die sich dann lecker ausbreiten.

In der Hitze von Marseille. Wo drei attraktive Freundinnen herum-dümpeln. Nicole. Ruby. Und Elise. Die sich eine Hochhaus-Wohnung teilen mit Terrassen-Blick auf das Apartment eines attraktiven männlichen Nachbarn. Die drei Ladies verbringen ihre Tage mit Partys, Sonnenbädern und heimlichen Beobachtungen des mysteriösen Mannes. Als sie endlich eine Einladung auf einen nächtlichen Drink in seiner Wohnung erhalten, scheint sich ihre gemeinsame Fantasie zu erfüllen. Doch der verheißungsvolle Abend nimmt eine unerwartete Wendung. Mit zum Beispiel Blutfontänen. Nun muss das Dreiergespann enger zusammenhalten, um die Folgen dieser verhängnisvollen Nacht zu bewältigen .. ohne dabei unter keinen Umständen den Kopf zu verlieren. Ein spitzzüngiger Geschlechterkrieg tobt sich aus.

Egal, was man hiervon, davon interpretiert, es ist einfach potzblitz, wie frau(en) sich hier um Genitalien, ironischem Leichenschmaus  und Gefrierschrank kümmern (= 3 PÖNIs).

3.)        TV-TIPP:  Am Sonntag-Abend (11.5.) läuft beim ARD-„Tatort“-Krimi diesmal die neue Ausgabe BREMEN. Mit DENEN komme ich gar nicht klar. Weder mit JASNA FRITZI BAUER (als Liv Moormann) noch mit Linda Selb (als Luise Wolfram). Ich will trotzdem mal reinschauen, ob dort möglicherweise diesmal mehr los ist als sonst (zuletzt: „Stille Nacht“ / 8.12.2024 /1 PÖNI). Bin mal auf die kritischen Ansichten meiner Zuschauerschar gespannt. Der Titel des Krimis lautet übrigens: „SOLANGE DU ATMEST“. Eben.

4.)       MUSIK =  VILLE HERMANNI VALO  ist ein – am 22. November 1976 in Helsinki geborener – finnischer Rockmusiker. Er war Sänger und Songwriter der Band HIM, die 1991 gegründet wurde und bis zur Auflösung Ende 2017 bestand. Anfang 2007 stand die von VALO – zusammen mit der Schauspielerin NATALIA AVELON – gesungene Coverversion von „SUMMER WINE“, die aus dem Filmsoundtrack von „Das wilde Leben“ stammt,  17 Wochen in den Top10 der deutschen Singlecharts. Das Lied wurde von Lee Hazlewood komponiert; die bekannteste frühere Interpretation stammt von ihm und Nancy Sinatra. Mein Hit für diese Woche.

Gute Grüße

PÖNI

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